Der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 hat seine Umsatz- und Gewinnprognosen für das Geschäftsjahr 2025 eingedampft. Der Werbemarkt bleibe schwierig, Besserung sei nicht in Sicht, hieß es. Analysten warnen: Das zieht den ganzen Sektor runter.
Wie das inzwischen vom italienischen Medienkonzern MFE beherrschte SDAX-Unternehmen jetzt mitteilte, zeichne sich eine Erholung auch für das wichtige Weihnachtsgeschäft im Fernsehwerbemarkt nicht ab. Deshalb habe man die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2025 gesenkt.
Erwartet wird nun ein Ergebnis vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen und Sondereffekten von 420 bis 470 (Vorjahr: 537) Millionen Euro. Bislang lag die Spanne der Erwartung bei 470 bis 570 Millionen Euro.
Beim Umsatz rechnet der Konzern jetzt mit einem Wert zwischen 3,65 und 3,80 (Vorjahr: 3,77) Milliarden Euro. Ursprünglich war eine Bandbreite von 3,7 bis 4,0 Milliarden Euro angepeilt worden. Die Nachfrage nach Werbung im September und die ersten Indikationen für Oktober lägen unter den Erwartungen, hieß es ergänzend. Für das Gesamtjahr rechnet ProSiebenSat.1 mit einem Rückgang der Werbeeinnahmen um fünf Prozent.
Fazit
Die Analysten von Oddo BHF und Kepler Chevreux haben die ProSiebenSat.1-Aktie nach dem gesenkten Ausblick heruntergestuft. Das setzte die Aktie am Mittwoch weiter unter Druck. Im Wochenvergleich liegt die Aktie bereits 20 Prozent im Minus. „In Deutschland bleibt das Werbeumfeld schwach und es gibt auch keine Anzeichen einer Erholung", heißt es bei Oddo BHF. Zudem sei es unwahrscheinlich, dass Großaktionär MFE für die verbleibenden Aktien ein neues Angebot unterbreite. Die Italiener würden wohl weiterhin am Markt Anteile erwerben, um ihre Beteiligung auf 90 Prozent zu steigern. Eine Abfindung für die Restaktionäre sei wahrscheinlich. Die Empfehlung für die Aktie lautet „Neutral" bei einem von 9,00 auf 7,50 Euro gesenkten Kursziel. Bernstein Research rechnet unterdessen mit negativen Auswirkungen auf den gesamten Sektor in Deutschland, zu dem werbefinanzierte Unternehmen wie RTL oder der Werbevermarkter Ströer zählen.