Hauptversammlung, Quartalszahlen, Führungswechsel – der Donnerstag ist ereignisreich beim weltgrößten Chemiekonzern. Der scheidende CEO Martin Brudermüller hinterlässt seinem Nachfolger eine ganze Reihe von Herausforderungen. Die BASF-Aktie notiert am Nachmittag in der Verlustzone, das Mini-Plus auf Jahressicht wird noch kleiner.

Die letzten Ergebnisse, die Brudermüller als CEO von BASF präsentierte, fielen enttäuschend aus. Der Umsatz des DAX-Konzerns ging im Jahresvergleich in den ersten drei Monaten um 12,2 Prozent auf 17,6 Milliarden Euro zurück. Dies sei insbesondere auf gesunkene Rohstoffpreise zurückzuführen, heißt es von Seiten des Unternehmens. Zudem belasteten negative Währungseffekte.

Beim bereinigten operativen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes EBITDA) kamen die ersten Effekte des im Februar angekündigten milliardenschweren Sparprogramms zum Tragen. Er sank um 5,3 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Der Nettogewinn blieb knappe 200 Millionen Euro hinter dem Wert des Vergleichsquartals 2023 zurück und belief sich auf rund 1,4 Milliarden Euro.

Brudermüller übergab mit dem Ende der Hauptversammlung am Donnerstag die Geschicke des Konzerns an Markus Kamieth. Ab jetzt ist es an dem neuen CEO die für das das laufende Jahr gesteckten Ziele, die unter anderem ein EBITDA vor Sondereinflüssen zwischen 8,0 und 8,6 Milliarden Euro vorsehen, zu erreichen. Gleichzeitig muss er den eingeschlagenen Sparkurs weiter umsetzen, der bis Ende 2026 jährliche Kosten von einer Milliarde Euro sparen soll. Im Zuge dessen ist auch ein weiterer Stellenabbau im Ludwigshafener Stammwerk geplant.

BASF (WKN: BASF11)

Bei den Anlegern lösten die Zahlen erwartungsgemäß keine Euphorie aus. Die BASF-Aktie notiert am Donnerstagnachmittag im Xetra-Handel knapp ein Prozent leichter. Das bislang schon überschaubare Plus auf Sicht von zwölf Monaten schmilzt weiter zusammen und beträgt aktuell nur etwas mehr als ein Prozent.

Fazit

Das Aufgabenheft für den Neu-CEO Kamieth hat es in sich. Immerhin hatte sich laut dem ifo-Institut im März das Geschäftsklima der chemischen Industrie in Deutschland etwas aufgehellt. Aus charttechnischer Sicht gilt es, die Marke um 50,40 Euro zu verteidigen. Diese hatte sich zuletzt als Unterstützung erwiesen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: BASF.