Deutlich aufwärts geht es am Donnerstag mit den Aktien des schwedischen Moderiesen: Mit den Ergebnissen für das zweite Quartal hatte Hennes & Mauritz (H & M) recht solide abgeschnitten. Zudem zeigte sich der Wettbewerber der spanischen Zara-Mutter Inditex zuversichtlich für den Mode-Sommer und erwartet steigende Nachfrage nach T-Shirts, Shorts oder Bademode.
Im zweiten Jahresviertel erreichte H & M einen Umsatz von 56,71 Milliarden schwedische Kronen (rund 5,12 Milliarden Euro), was leicht unter den Erwartungen der Analysten in Höhe von 57,01 Milliarden Kronen lag. Der operative Gewinn lag bei 5,9 Milliarden Kronen und fiel damit etwas niedriger aus als im Vorjahr, entsprach aber den Erwartungen der Experten. Höhere Einkaufspreise infolge eines stärkeren Dollars und gestiegener Frachtkosten hatten sich nach Firmenangaben negativ auf die Quartalsergebnisse ausgewirkt.
Die operative Marge verbesserte sich indes deutlich von 8,2 auf 11,9 Prozent. Besonders erfreute die Börse, dass der Modekonzern zum Auftakt der Sommersaison höhere Nachfrage beobachtet. So rechnet H & M im Juni mit einem Umsatzplus in lokalen Währungen von drei Prozent.
Sorgen machen den Schweden indes die potenziellen Auswirkungen von US-Zöllen auf Asien-Importe. Asien ist für das Unternehmen ein wichtiger Produktionsstandort, während die USA zu den wichtigsten Märkten der Schweden zählen.
Man ziehe, ähnlich wie die Wettbewerber, Preiserhöhungen in Betracht, um höhere Kosten auszugleichen, so CEO Daniel Ervér.
Der Moderiese kämpft seit einigen Quartalen mit rückläufigen Umsätzen, der Kurs steht ebenfalls seit Längerem unter Druck. Noch preiswertere Konkurrenz aus China, allen voran die Ultra-Fast-Fashion Anbieter Temu und Shein, machen dem Unternehmen zu schaffen.
Hinzu kommen zurückhaltende Verbraucher, was auch Inditex spürt. Bei den Spaniern sanken die Umsätze im jüngsten Quartal ebenfalls.
Analysten bewerten die H & M-Aktie derweil skeptisch. Die Deutsche Bank bestätigte ihre neutrale Einschätzung und sieht ein Kursziel von 130 Kronen, Jefferies vergibt ebenfalls eine „Halten“-Empfehlung.
Die Danske-Bank bewertet das Papier mit „Untergewichten“ – nicht zuletzt weil Gerüchte kursieren, wonach die Gründerfamilie Persson den Modehändler von der Börse nehmen könnte. Laut Bloomberg haben die Perssons ihre Anteile in den letzten Jahren kontinuierlich ausgebaut und halten knapp 85 Prozent der Stimmrechte.
Fazit
Schwache Konsumlaune, US-Zölle und harter Wettbewerb dürften die H & M-Aktie weiter belasten. Anleger bleiben besser an der Seitenlinie, bis sich zeigt, dass die Sommer-Erholung mehr als nur ein kleiner Hoffnungsschimmer ist.