Die Krise am Immobilienmarkt zieht Kreise: Die Deutsche Pfandbriefbank rechnet mit deutlich mehr Kreditausfällen. Sie stockte deshalb die Risikovorsorge auf und kürzte die Gewinnprognose massiv. Die Aktie stürzte ab.

Bis zu 14 Prozent verlor der Kurs am Donnerstag. Die Aktie war damit größter Verlierer im SDAX. Seit dem Jahreshoch im März bei etwa zehn Euro stehen inzwischen 40 Prozent Minus zu Buche. Das liegt am Geschäftsmodell: Die Deutsche Pfandbriefbank ist auf die Finanzierung von Gewerbeimmobilien spezialisiert. Die Branche aber steckt tief in der Krise. 

Kopfzerbrechen bereiten dem Management vor allem Darlehen für einige Büroimmobilien in den USA. Unter anderem für sie wurde die Risikovorsorge auf 104 Millionen Euro aufgestockt. Im Vorjahr hatte sie bei 38 Millionen Euro gelegen. Im laufenden vierten Quartal soll der Puffer noch weiter anwachsen. 

„Wir rechnen erst im ersten Halbjahr 2024 mit einer Stabilisierung am Immobilienmarkt“, sagte der scheidende Vorstandschef Andreas Arndt. Die Preisfindung dauere deutlich länger. Die Gewinnprognose für dieses Jahr strich er um fast die Hälfte zusammen: Nur mehr 90 bis 110 Millionen Euro soll die Deutsche Pfandbriefbank demnach vor Steuern verdienen statt 170 bis 200 Millionen Euro. In den ersten neun Monaten verdiente die Bank nach vorläufigen Zahlen 91 Millionen Euro, 43 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Endgültige Zahlen werden am 14. November veröffentlicht. 

Aktionäre trifft nicht nur der Kurssturz – die Aktie notiert jetzt auf dem Niveau während der Pandemie. Auch dürfte die Sonderdividende, die es in den Vorjahren gab, für 2023 gestrichen werden. Über den gesamten Dividendenvorschlag will das Management bei der Veröffentlichung der Jahreszahlen entscheiden. Außerdem hat die Bank ein Sparprogramm angekündigt, bei dem 130 von 800 Stellen bis zum Jahr 2026 wegfallen sollen. An den Plänen, die Eigenkapitalrendite vor Steuern bis dahin auf zehn Prozent zu steigern, hält der Vorstand trotz der jüngsten Rückschläge fest. Dann soll der Vorsteuergewinn 300 Millionen Euro betragen.  


Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900)