Der Immobilienspezialist aus dem SDAX zieht sich aus seinen Amerika-Aktivitäten zurück. US-Portfolio von 4,1 Milliarden Euro soll „wertschonend" veräußert werden. Das könnte 2025 zu einem außerordentlichem Verlust führen, warnt die Bank.

Die Pfandbriefbank bläst zum Rückzug aus dem US-Markt, und nennt nun erste Details dazu. Wie der Immobilienfinanzierer am Mittwoch mitteilte, soll das US-Kreditportfolio im Volumen von 4,1 Milliarden Euro laut Beschluss von Vorstand und Aufsichtsrat „wertschonend" veräußert werden. Auf das US-Kreditportfolio entfallen sogenannte  risikogewichtete Aktiva (RWA) von rund 2,6 Milliarden Euro. Der Rückzug führe zu einem außerordentlichen Aufwand, der im 2025 Jahresabschluss einen Verlust zur Folge haben könne, teilte das SDAX-Unternehmen mit. Kritische Aussagen zum US-Geschäft hatten bereits Mitte Mai den Aktienkurs belastet.

An der Börse sorgte die Nachricht am Mittwoch für einen Kursverlust bei dem SDAX-Wert von zeitweise bis zu zwölf Prozent auf 4,70 Euro, dem tiefsten Stand seit April. Vor allem dass die Pfandbriefbank keine Größenordnung für den möglichen Verlust genannt habe, verunsichere die Anleger, heißt es im Markt. Spekulationen zufolge könne der US-Rückzug auch zu einem dauerhaften Wegfall von Zinserträgen führen, was für zusätzlichen Ertragsdruck sorge.  

Wie die Pfandbriefbank am Mittwoch weiter mitteilte, hätten die mittelfristigen Ziele bis 2027  Bestand. Das Institut aus dem SDAX kündigte außerdem die Übernahme eines deutschen Immobilienverwalters an, nannte aber auch hierzu kaum Details. Die Größenordung der Übernahme lieg im zweistelligen Millionenbereich. Im Auftaktquartal hatte die Bank einen Rückgang der operativen Erträge auf 118 (Vorjahreswert: 146) Millionen Euro verbucht. Der Gewinn vor Steuern schrumpfte um 18 Prozent auf 28 Millionen Euro, das Nachsteuerergebnis auf 24 (Vorjahreszeitraum: 29) Millionen Euro. Die Zahlen fielen besser aus als von Analysten erwartet.

Fazit

Die Pfandbriefbank hatte den Rückzug aus dem US-Geschäft bereits angekündigt. Dass dies nicht ohne Reibungsverluste geht, war zu befürchten. Bankchef Kay Wolf hatte den Rückzug auch mit den Unsicherheiten begründet, die die neue US-Regierung mit sich bringe. Der Immobilienfinanzierer hatte noch unter Wolfs Vorgänger Andreas Arndt das US-Gewerbeimmobiliengeschäft stark ausgebaut. Das Geschäft hatte sich nicht zuletzt als Folge der Krise auf dem US-Gewerbeimmobilienmarkt als stark risikobehaftet herausgestellt, so dass es die Geschäftsentwicklung der Bank zunehmend belastete. Insofern ist der Rückzug konsequent.


Deutsche Pfandbriefbank (WKN: 801900)