Der weltgrößte Rückversicherer Munich Re hat sich für 2025 erneut einen kräftigen Ergebnisanstieg vorgenommen und erwartet nun sechs (Vorjahr: fünf) Milliarden Euro Gewinn. Die Aktie klettert am Freitag um sechs Prozent auf ein neues Rekordhoch. Die Deutsche Bank sieht Versicherer im Aufwind, Banken gerieten dagegen ins Hintertreffen.
„Dank anhaltend guter operativer Performance in allen Geschäftssegmenten strebt Munich Re für 2025 einen Nettogewinn von sechs Milliarden Euro an", heißt es in der am Freitag verteilten Pressemitteilung von Munich Re. „Der Versicherungsumsatz der Gruppe wird 2025 voraussichtlich bei 64 Milliarden Euro liegen und die Kapitalanlagerendite dürfte sich auf über 3,0 Prozent verbessern."
An der Börse sorgte dies am Freitag Vormittag für Kurszuwächse für die Munich-Re-Aktie von sechs Prozent auf ein neues Rekordhoch von 519,80 Euro. Analysten lobten den Ausblick, der über den Konsenserwartungen liege. Von UBS und Goldman Sachs gab es Kaufempfehlungen bei Kurszielen von 540 Euro, die DZ Bank hob ihr Kursziel auf 575 Euro an. JP Morgan blieb bei ihrer „Neutral"-Einschätzung für die Aktie. Der für 2025 angepeilte Gewinn von sechs Milliarden Euro liege zwei Prozent über dem Konsens, erläuterte Analyst Kamram Hossain. Der Rückversicherer sei bekannt für seine konservativen Zielsetzungen.
Im Geschäftsfeld Rückversicherung rechnet Munich Re für 2025 mit einer Erhöhung des Versicherungsumsatzes auf 42 Milliarden Euro und einem Nettogewinn von 5,1 Milliarden Euro. Das Erstversicherungs-Geschäftsfeld ERGO werde 2025 voraussichtlich einen Versicherungsumsatz von 22 Milliarden Euro generieren und die starke Entwicklung der letzten Jahre mit einem Ergebnisbeitrag von 0,9 Milliarden Euro fortsetzen, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Ausführliche Finanzzahlen für das Gesamtjahr 2024 will die Munich Re wie geplant am 26. Februar 2025 präsentieren.
Fazit
Die Deutsche Bank hat ihre Einschätzung für die Munich-Re-Aktie wie JP Morgan und auch Jefferies zuletzt ebenfalls auf Halten belassen, sieht bei der Assekuranz aber künftig eine bessere Performance als bei Banken. „Die Zeit steigender Erwartungen an die Nettozinserträge, die den Besitzern europäischer Bankenaktien seit Jahresbeginn höhere Erträge als den Versicherern beschert habe, sollte bald vorbei sein", erläuterte Analystin Rhea Shah. 2025 dürften sich die Versicherer vergleichsweise besser entwickeln. Gestützt würden die Versicherertitel zudem durch die robusten Bilanzen und den Fokus auf ein diversifiziertes Wachstum.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Munich Re.