Der deutsche Rüstungsgigant Rheinmetall geht eine neue Kooperation ein. Damit zielt er auf ein stark wachsendes Rüstungssegment

Rheinmetall treibt seine Expansion im Bereich unbemannter Bodensysteme voran. Der deutsche Rüstungskonzern verhandelt derzeit mit dem kroatischen Spezialisten DOK-ING über eine strategische Partnerschaft zur gemeinsamen Entwicklung der modularen Plattform „Komodo“. Das Fahrzeug, das sowohl für militärische als auch zivile Aufgaben eingesetzt werden kann, soll noch in diesem Jahr in Form eines Demonstrators vorgestellt werden. Für Rheinmetall bedeutet das Projekt den Zugang zu einem innovativen Produkt, das das Portfolio des Konzerns im Wachstumssegment unbemannter Systeme deutlich stärkt.

„Mit der Kooperation erweitern wir unser Portfolio im Bereich unbemannter Systeme und stärken unsere Position auf einem dynamisch wachsenden Markt“, erklärte ein Sprecher von Rheinmetall. Die Komodo-Plattform kann modular für Minenräumung, Aufklärung, Logistik oder CBRN-Aufgaben (chemische, biologische, radiologische und nukleare Gefahren) ausgerüstet werden und ist für den Einsatz unter extremen Bedingungen konzipiert. Analysten sehen in unbemannten Bodensystemen einen der wachstumsstärksten Bereiche innerhalb der europäischen Verteidigungsindustrie.

Für Rheinmetall ist die Partnerschaft auch eine Chance, die Produktionskapazitäten von DOK-ING signifikant zu steigern: Bisher fertigt das kroatische Unternehmen rund 40 Fahrzeuge pro Jahr; mit Rheinmetall könnten es künftig bis zu 200 werden. „Es wäre gut für uns, aber auch für Rheinmetall, da der Konzern damit ein einzigartiges Produkt in Europa erhält“, sagt DOK-ING-Gründer Vjekoslav Majetić. Das Unternehmen finanziert die Entwicklung bislang aus eigenen Mitteln, ein Börsengang könnte aber im Rahmen der Kooperation geprüft werden.

Fazit

Für Anleger eröffnet das Joint Venture neue Perspektiven: Rheinmetall könnte vom wachsenden Markt für unbemannte Systeme profitieren, die im Zuge steigender Verteidigungsausgaben und der europäischen Strategie zur technologischen Eigenständigkeit zunehmend gefragt sind. Gleichzeitig muss das Unternehmen regulatorische Hürden und den internationalen Wettbewerb meistern. Sollten die Prototypentests der Komodo-Plattform erfolgreich verlaufen, könnte das Joint Venture Rheinmetall einen klaren Wettbewerbsvorteil verschaffen und das Wachstumspotenzial des Konzerns in den kommenden Jahren deutlich erhöhen.