Die Börsenwoche steht unter keinem guten Stern. Der DAX rutscht heute weiter ab. Zuletzt mehrten sich Befürchtungen, dass der große Hype um Aktien aus dem Segement Künstliche Intelligenz (KI) zu einer Blase geführt hat, die demnächst platzen könnte. IWer auf die großen Hype rund um Abnehmspritzen gesetzt hat, dürfte diese Vorsicht gut nachvollziehen können.

Verhalf das Medikament „Wegovy“ zunächst dem dänischen Hersteller Novo Nordisk zu immer neuen Kursrekorden, hat sich das Bild inzwischen gewandelt. Seit Jahresstart hat die Aktie etwa die Hälfte an Wert verloren. Denn der US-Konkurrent Eli Lilly ist inzwischen mit vergleichbaren Präparaten Zepbound und Mounjaro sehr erfolgreich auf dem Markt für Adipositas- und Diabetesmedikamente.

Im Wettbewerb gegen den amerikanischen Konzern senkt Novo Nordisk nun die Preise für die beiden Bestseller Wegovy und Ozempic. Statt 499 Dollar pro Monat sollen Selbstzahler in den USA nun nur noch 349 Dollar zahlen müssen, gab das Unternehmen gestern bekannt. Zudem gibt es ein neues Einführungsangebot für neue Patienten, die das Präparat aus eigener Tasche zahlen: In den ersten beiden Behandlungsmonaten offeriert Novo Nordisk die beiden niedrigsten Dosierungen der Medikamente für 199 US-Dollar pro Monat.

US-Präsident Donald Trump hatte erst vor wenigen Tagen Vereinbarungen sowohl mit Eli Lilly als auch Novo Nordisk getroffen, um die so genannten GLP-1-Produkte für Amerikaner erschwinglicher zu machen. Unter anderem sollen die Preise, die die US-Regierung für diese Medikamente zahlt, sinken. Zudem sollen auf der staatlichen Website TrumpRx ab Januar den Verbrauchern Präparate vergünstigt angeboten werden.

Die Dänen hatten erst Anfang November bei der Vorlage ihrer enttäuschenden Zahlen für das dritte Quartal erneut ihre Umsatz- und Gewinnziele zurückgeschraubt, während Eli Lilly kurz zuvor die Prognose erhöht hatte.

Novo Nordisk (WKN: A3EU6F)

Fazit

Die Preissenkungen wirken wie eine Verzweiflungstat. Zwar besteht die Chance, dass Novo Nordisk dadurch seine Absatzmengen steigern kann, gleichzeitig könnten aber die Margen unter Druck geraten. Die Schweizer Bank UBS bestätigte ihre neutrale Einschätzung der Aktie und sieht ein Kursziel von 315 dänischen Kronen.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.