Endlich wieder gute Nachrichten für Investoren des dänischen Pharma-Konzerns: Nachdem die Novo-Nordisk-Aktie im letzten Jahr fast 60 Prozent an Wert eingebüßt hat, geht es heute im frühen Handel rund sechs Prozent nach oben. Denn die Börse feiert eine Weltpremiere: Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat grünes Licht gegeben für eine GLP‑1-Abnehmpille.

Bislang war das Blockbuster-Medikament Wegovy zur Behandlung von Adipositas nur als Spritze verfügbar. Ab Januar können nun Patienten in den USA bequem zur Tablette greifen und sich den Piekser ersparen. Das Präparat ahmt die Wirkung des köprereigenen Hormons GLP-1 (Glucagon-like Peptide 1) nach und hilft, den Blutzuckerspiegel zu regulieren und den Appetit zu reduzieren.

Die GLP-1-Pille soll in Apotheken, über ausgewählte Telemedizin-Anbieter sowie über TrumpRx vertrieben werden - letzteres ist die von US-Präsident Donald Trump angestoßene staatliche Plattform zur Direktvermarktung von verschreibungspflichtigen Medikamenten. Der Preis für Selbstzahler soll bei 149 Dollar im Monat liegen.

Novo Nordisk, einst so erfolgsverwöhnt und eine Lieblingsaktie vieler Investoren im Pharmabereich, hatte in den letzten Monaten mit diversen Herausforderungen zu kämpfen, darunter harte Konkurrenz vor allem durch den US-Konzern Eli Lilly, Lieferengpässe, Managementwechsel sowie enttäuschende Alzheimer-Studienergebnisse. Tausende von Stellen wurden gestrichen, Anfang November gab es eine erneute Gewinnwarnung.

Die neue Darreichungsform eröffnet zusätzliches Potenzial für Novo Nordisk im hart umkämpften Markt für Medikamente zur Therapie von Übergewicht. Allerdings stehen die Wettbewerber mit ihren Präparaten schon in den Startlöchern: Eli Lilly entwickelt eine Abnehmpille namens Orforglipron, die 2026 in den USA zugelassen werden soll. Analysten rechnen mit Spitzenumsätzen von bis zu 17 Milliarden Euro pro Jahr.

Novo Nordisk (WKN: A3EU6F)

Fazit

Hinter einem möglichen Comeback von Novo Nordisk stehen nach wie vor einige große Fragezeichen.

Enthält Material von dpa-AFX

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Novo Nordisk.