Starke Zahlen, starker Ausblick – und kein Rally-Ende in Sicht: Nvidia begeistert und trägt heute wesentlich zu einer positiven Stimmung am Gesamtmarkt bei. Im US-Handel gibt es bislang kein Anzeichen für Schwäche.

Letzter Stand: ein Plus von 15 Prozent bei einem Kurs von 777 Dollar.

Die Erwartungen waren nicht gering, Nvidia gelingt es trotzdem, diese zu übertreffen. Der KI-Boom brachte im abgelaufenen Quartal 22,1 Milliarden Dollar Umsatz – eine Verdreifachung gegenüber dem Vorjahr. Gerechnet hatten Analysten mit 20,4 Milliarden. Der Umsatz liegt also gut acht Prozent über der Konsensschätzung. 18,4 Milliarden Umsatz stammen vom Geschäft mit Hardware für Rechenzentren – Stichwort: KI-Training. Quartalsgewinn: 12,3 Milliarden Dollar. Im Vorjahreszeitraum waren es lediglich 1,4 Milliarden. Der Ausblick überzeugt ebenfalls. Statt der erwarteten 22 Milliarden Dollar stellt Nvidia für das laufende Quartal 24 Milliarden in Aussicht.

Nvidias Finanzchefin, Colette Kress, erinnerte im Call mit Analysten daran, dass das Chipunternehmen mehr als nur der Zulieferer für andere Tech-Unternehmen ist. „Tatsächlich arbeiten fast alle Automobilhersteller, die an KI arbeiten, mit Nvidia zusammen“, sagte Kress. „Wir gehen davon aus, dass die Nachfrage nach Nvidias Rechenzentren für die Automobilindustrie deutlich steigen wird.“ Auch im Finanz- und Gesundheitsbereich sei Nvidia mit seinen KI-Anwendungen erfolgreich vertreten.

Nvidia (WKN: 918422)

Die ersten Reaktionen von Analysten fielen positiv aus. Bernstein hob das Kursziel für die Nvidia-Aktie von 700 auf 1000 Dollar an. Die DZ Bank erhöhte von 640 auf 870 Dollar. Nvidia definiere den Begriff „Wachstum“ neu, hieß es. Die US-Restriktionen für den Export nach China würden durch die hohe Nachfrage aus anderen Ländern bei Weitem überkompensiert. Die Bank of America hat ihre Kursziel für Nvidia von 800 auf 925 Dollar angehoben. Die UBS reduzierte von 850 auf 800 Dollar, blieb aber bei einer Kaufempfehlung (mehr dazu in der neuen Ausgabe von Euro am Sonntag).

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Nvidia.