Der Motorenbauer Deutz steigt ins Rüstungsgeschäft mit Drohnen ein. Die Aktie legt kräftig zu

Die Deutz AG steigt ins boomende Geschäft mit Drohnen ein und übernimmt die Sobek Group GmbH, einen Spezialisten für elektrische Drohnenantriebe. Vorstandschef Dr. Sebastian C. Schulte betonte: „Durch Sobek erhalten wir direkten Zugang zu einem der dynamischsten Wachstumsfelder der Verteidigungsindustrie und können unsere technologische Basis entscheidend verbreitern.“ Die Aktie des Kölner Traditionskonzerns legte im Gefolge der Nachricht kräftig zu.  Analysten sehen den Schritt als klares Signal, dass Deutz den Anschluss an die großen Verteidigungs- und Technologiewerte sucht.

Mit diesem Schritt erschließen sich die Kölner ein neues, stark wachsendes Geschäftsfeld, das in Zeiten geopolitischer Spannungen zunehmend im Fokus steht. Die Akquisition ist Teil der „Dual+“-Strategie, mit der Deutz seine Abhängigkeit vom klassischen Motorengeschäft verringern und sich als Systemanbieter breiter aufstellen will.  Drohnen spielen nicht nur in der modernen Kriegsführung eine immer größere Rolle – von Aufklärung bis zu Logistik und Angriffssystemen –, sondern gewinnen auch in der zivilen Nutzung an Bedeutung, etwa bei Paketlieferungen, Inspektionsflügen oder im Katastrophenschutz.


Finanziell verspricht sich der Konzern viel: Sobek erwartet für 2025 einen Umsatz im unteren bis mittleren zweistelligen Millionen-Euro-Bereich, bei einer deutlich zweistelligen EBIT-Marge. Damit wird das Geschäft nicht nur als technologischer, sondern auch als profitabler Zuwachs gesehen. Finanziert wird die Übernahme über bestehende Kreditlinien; zusätzlich behält sich Deutz eine Kapitalerhöhung von bis zu zehn Prozent des Grundkapitals vor.

Der Zeitpunkt ist günstig: Mit der politischen „Zeitenwende“ in Deutschland und steigenden Verteidigungsetats in vielen NATO-Staaten wächst der Markt für Drohnentechnologie rapide. Für Deutz eröffnet sich damit die Chance, von staatlichen Rüstungsprogrammen zu profitieren – und zugleich auch in zivilen Wachstumssegmenten Fuß zu fassen.

Fazit

Mit der Übernahme der Sobek Group vollzieht Deutz einen echten Strategiewechsel: weg vom klassischen Motorenbauer, hin zu einem breit aufgestellen Player mit starkem Standbein im Rüstungsgeschäft. Für das Unternehmen eröffnet sich damit Zugang zu einer Branche, die sowohl durch geopolitische Spannungen als auch durch zivile Anwendungen stark wächst. Die Börse hat positiv reagiert. Die Aktie könnte langfristig von einer Neubewertung profitieren, wenn sie stärker als Rüstungswert wahrgenommen wird.