Mit Pfizer haben Anleger in diesem Jahr wenig Freude, auch wenn die Papiere des US-Pharmakonzerns in den letzten Monaten wieder etwas angezogen haben. An der US-Börse sorgte der verhaltene Ausblick 2026 zunächst für einen weiteren Dämpfer. Beim bereinigten Gewinn je Aktie hatte sich der Markt mehr erwartet.

Börsianern missfiel, dass Pfizer für das Geschäftsjahr 2026 nur mit einem bereinigten Gewinn je Aktie zwischen 2,80 und 3,00 Dollar rechnet. Analysten hatten 3,05 Dollar erwartet. Auch die Umsatzprognose blieb hinter den Schätzungen zurück: Pfizer stellt für 2026 Erlöse zwischen 59,5 und 62,5 Milliarden Dollar in Aussicht, erwartet worden waren 61,6 Milliarden Dollar.

Hauptgrund für die schwächere Prognose ist eine immer weiter nachlassende Nachfrage nach Covid‑19‑Produkten. Die Einnahmen aus Corona‑Impfstoffen und Medikamenten zur Behandlung der Erkrankung sollen um rund 1,5 Milliarden US‑Dollar niedriger liegen als 2025.

„2025 war ein Jahr starker Umsetzung und strategischer Fortschritte für Pfizer", erklärte das Management um CEO Albert Bourla. Man habe die Basis des Konzerns gestärkt, die Forschungspipeline erweitert und sich für nachhaltiges Wachstum nach dem Auslaufen wichtiger Patente positioniert. Unter anderem entwickelt Pfizer einen Grippe-Impfstoff auf mRNA-Basis sowie einen neuartigen Wirkstoff zur Behandlung von Krebs.

Insbesondere bemühen sich die Amerikaner darum, auf dem Markt für Abnehm-Medikamente Fuß zu fassen. Dazu hat Pfizer eine Lizenzvereinbarung mit dem chinesischen Unternehmen YaoPharma über bis zu 2,1 Milliarden Dollar. Die Firmen wollen gemeinsam eine Abnehmpille auf den Markt bringen, die denselben Wirkmechanismus nutzt wie Novo Nordisks Abnehmspritze Wegovy. Das Präparat von YaoPharma befindet sich aber noch in einer frühen klinischen Entwicklungsphase - ein Marktstart dürfte also erst in einigen Jahren erfolgen.

Mit der Entwicklung eigener Adipositas-Präparate war Pfizer gescheitert. Mit Partnerschaften und Zukäufen hofft der Konzern, den Anschluss an den Wettbewerb nicht zu verlieren. Erst im November hatte Pfizer die Biotech‑Firma Metsera für rund zehn Milliarden Dollar übernommen und sich in einem harten Bieterkampf gegen Novo Nordisk durchgesetzt.

Pfizer (WKN: 852009)

Fazit

Pfizer hat die Ernüchterung nach dem Pandemie-Boom noch nicht ganz verarbeitet. Ein Einstieg drängt sich noch nicht auf. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.