Der US-Pharma-Konzern übertrifft mit seinen Zahlen für das vierte Quartal die Erwartungen des Markts. So zeigen die im abgelaufenen Geschäftsjahr eingeleiteten Kostenmaßnahmen Wirkung. Während der Covid-Impfstoff besser lief als erwartet, enttäuschte ein anderes Vakzin. Die Anleger reagieren unentschlossen auf die Pfizer-Zahlen.

Einen volatilen Nachmittag erlebten am Dienstag die Pfizer-Aktionäre. In einer ersten Reaktion auf die vor US-Handelsbeginn vorgelegten Zahlen sprang der Kurs auf der Handelsplattform Xetra über die Marke von 26 Euro. Anschließend drehten die Papiere gen Süden, um danach erneut in die Gewinnzone zu laufen. Dieses Bild wiederholte sich in der Folge mehrfach. Zur Stunde steht ein Abschlag von rund drei Prozent zu Buche.

Die Unentschlossenheit der Anleger ist sinnbildlich für die gemischten Ergebnisse des Konzerns. So übertraf der Umsatz im vierten Quartal mit 17,76 Milliarden Dollar – was einem Plus von 22 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum 2023 entspricht – klar die Prognosen der Analysten. Diese hatten im Konsens 17,36 Milliarden erwartet. Nach einem Verlust in Höhe von 3,37 Milliarden Dollar (0,60 Dollar je Aktie) im letzten Viertel des Vorjahres kehrte Pfizer in die Gewinnzone zurück. Unterm Strich steht ein Nettoertrag von 410 Millionen Dollar oder 0,07 Dollar pro Aktie.

Dabei kommen auch die breitangelegten Sparmaßnahmen zum Tragen. Das Management zeigte sich am Dienstag zuversichtlich, dass im Zuge des Programms bis Ende 2025 rund 4,5 Milliarden Dollar eingespart werden können.

Pfizer (WKN: 852009)

In der Betrachtung der einzelnen Geschäftsfelder zeigen sich höchst unterschiedliche Bilder. Während beispielsweise der Absatz von Covid-Pille und -Impfstoff über den Erwartungen des Marktes lagen, enttäuschte der Hoffnungsträger „Abrysvo“ massiv. Mit der Anti-Coronavirus-Pille „Paxlovid“ setzte Pfizer im vierten Quartal 727 Millionen Dollar um, was nicht ganz einem Viertel des Vorjahreswerts entspricht. Auch das Covid-Vakzin kam mit rund 3,4 Milliarden Dollar Umsatz gut zwei Milliarden tiefer ins Ziel, als im Q4 2023. Gleichzeitig wurde der Analysten-Konsens um etwa 550 Millionen Dollar übertroffen. Abrysvo, ein Impfstoff gegen das Atemwegserkrankungen-auslösende Respiratorische Synzytial-Virus verfehlte dagegen die Marktprognose um satte 300 Millionen Dollar und setzte lediglich 198 Millionen Dollar um.

Fazit

Nach anfänglicher Erleichterung ob der Rückkehr in die Gewinnzone und der übertroffenen Konzernumsatz-Prognose wird klar: Der Teufel steckt bei Pfizer im Detail. Entscheidend wird sein, ob es dem Pharma-Riesen gelingt, auch im Markt für Abnehmpräparate Fuß zu fassen. Außerdem steht das Vakzin-Geschäft unter besonderer Beobachtung. Insbesondere vor dem Hintergrund, dass am Dienstag die Nominierung des bekennenden Impfgegners Robert F. Kennedy zum US-Gesundheitsminister mit einer denkbar knappen Mehrheit im Finanzausschuss des Senats angenommen wurde.

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Pfizer.