Die Investorenstimmung kippt: Am Dienstag sackte der Titel zweistellig ab, nachdem der Wasserstoff- und Brennstoffzellenspezialist eine neue Kapitalmaßnahme verkündet hatte. Das Minus der letzten Woche summiert sich damit auf rund ein Drittel.
Konkret platziert der US-Konzern Wandelanleihen über 375 Millionen Dollar, die 2033 fällig werden, mit einem Kupon von 6,75 Prozent. Darüber hinaus haben Erstzeichner die Option, zusätzliche Papiere im Volumen von 56,25 Millionen Dollar zu erwerben.
Ohne Ausübung der Option erwartet Plug Power Nettoerlöse von rund 347,2 Millionen Dollar, mit Option bis zu knapp 400 Millionen Dollar. Mit den Mitteln wollen die Amerikaner Schulden abbauen. Mit rund 246 Millionen Dollar sollen mit 15 Prozent verzinste Schuldverschreibungen getilgt werden. Mit weiteren 100 Millionen Dollar will Plug Power 2026 fällige Wandelanleihen mit sieben Prozent Kupon zurückkaufen.
Dass Altaktionären die Kapitalmaßnahme missfällt, hat gute Gründe. Plug Power zufolge liegt der Wandlungspreis der neuen Papiere bei drei Dollar – und damit noch in weiter Ferne. Sollte sich aber der Aktienkurs dem Wandlungspreis künftig wieder annähern, dürften Investoren von der Wandlungsoption Gebrauch machen – dann droht Aktionären ein Verwässerungseffekt.
Der stattliche Kupon ist derweil ein Indiz dafür, dass der amerikanische Konzern ernsthaften Finanzierungsbedarf hat. Operativ läuft es ebenfalls nicht besonders gut: Mit den jüngsten Quartalzahlen hatte der Wasserstoffexperte die Erwartungen verfehlt. Profitabel werden soll das Unternehmen bis Ende 2028.
Fazit
Plug Power ändert wegen gekürzter US-Förderungen die Strategie und setzt auf den Verkauf seiner Elektrolyseur-Technologie sowie Auslandgeschäfte. Ob der Plan aufgeht, muss sich zeigen. Bis auf Weiteres machen Anleger einen Bogen um die Aktie.