Gesenkte Umsatzprognose, starke Pipeline: Derzeit wissen Anleger offenbar nicht so recht, was sie von der SAP-Aktie halten sollen. Nach der Zahlenvorlage am späten Mittwochabend drehten die Papiere des DAX-Schwergewichts ins Minus. Heute starteten sie zunächst positiv in den Handel, bevor die Kurse später wieder abbröckelten.
Angesichts zögerlicher Kunden hat SAP seine Erwartungen für das Jahreswachstum nach unten angepasst. Demnach dürfte der Cloud-Umsatz im Gesamtjahr nun währungsbereinigt am unteren Ende der Bandbreite von 26 bis 28 Prozent liegen, so Deutschlands Tech-Aushängeschild.
Das Geschäft mit Cloud-Angeboten ist der wichtigste Geschäftsbereich der Walldorfer.
Im jüngsten Quartal stieg der Cloud-Umsatz um 22 Prozent auf 5,29 Milliarden Euro. Belastet hatte vor allem der starke US-Dollar: Die USA sind für den Hersteller von Unternehmenssoftware ein bedeutender Markt. Währungsbereinigt belief sich das Plus auf 27 Prozent.
SAP-Vorstandschef Christian Klein sprach von einem „großartigen dritten Quartal“, allerdings hatte das Unternehmen die Markterwartungen leicht verfehlt.
Die vertraglich zugesicherten Cloud-Erlöse für die nächsten zwölf Monate, abgebildet in der Kennzahl Current Cloud Backlog, erreichten 18,84 Milliarden Euro. Der Konzernumsatz kam um sieben Prozent auf 9,08 Milliarden Euro voran, währungsbereinigt waren es elf Prozent. Der bereinigte Gewinn (Ebit) legte um 14 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal auf 2,57 Milliarden Euro zu.
Beim freien Cashflow, der für Dividendenzahlungen und Aktienrückkäufe von Bedeutung ist, verbuchte SAP ein Plus von fünf Prozent auf 1,27 Milliarden Euro.
SAP-Chef Klein gab sich derweil zuversichtlich: „Für das vierte Quartal können wir auf eine starke Auftragspipeline bauen“, so der Manager. Weil viele Kunden kurz vor Jahresende oft noch Verträge abschließen, ist das Schlussquartal für SAP traditionell besonders umsatzstark.
Fazit
Analysten stufen den DAX-Wert unterdessen weiterhin als Kauf ein und lobten vor allem den Auftragsbestand der Walldorfer. Der Kursverlauf signalisiert aber, dass die Börse nicht ganz überzeugt ist.
Enthält Material von dpa-AFX