Der zweitgrößte SDAX-Verlierer des Jahres 2024 hat auch zum Jahresauftakt 2025 einen weiteren spektakulären Kurssturz hingelegt. Die Analysten von Jefferies warnen vor neuen Bilanzrisiken - und sehen dennoch Perspektiven.

Mit einer leichten Erholung sind die Aktien des Biokraftstoffherstellers Verbio am Dienstag in den Handel gestartet. Die Aktien lagen am Vormittag rund ein Prozent im Plus. Am Vortag hatte eine Herabstufung der Aktie einen weiteren kräftigen Dämpfer versetzt. Mit einem Minus von rund 50 Prozent war Verbio der zweitgrößte SDAX-Verlierer  2024. Vor allem die andauernde Schwäche der Biodieselpreise hatte das seit 2006 börsennotierte Unternehmen aus Leipzig belastet.

Doch wie geht es 2025 weiter? Das Analysehaus Jefferies hatte zu Wochenbeginn die Verbio-Aktien von „Kaufen" auf „Halten" heruntergestuft und das Kursziel von 22 auf auf elf Euro gesenkt. Daraufhin verlor die Verbio-Aktie fast 20 Prozent. Zwar sieht Jefferies gerade für mittelgroße europäische Unternehmen (Midcaps) nach vier schlechten Jahren günstigere Bedingungen - wie beispielsweise für SMA Solar.

Doch bei Verbio senkten die Jefferies-Analysten jetzt den Daumen: Begründet wird dies mit neuen Bilanzrisiken. Demnach drohen bei dem Biodieselhersteller Abschreibungen auf Emissionszertifikate.

Zuletzt hatte Verbio für das erste Geschäftsquartal 2024/25 (1. Juli bis 30.9.2024) Umsatzrückgänge und rote Zahlen vermeldet und damit die Erwartungen enttäuscht. Den Zwischenbericht zum ersten Halbjahr 2024/25 will Verbio am 12. Februar vorlegen. Im November hatte Verbio-Konzernchef Claus Sauter für das zweite Halbjahr „signifikante Ergebnissteigerungen" in Aussicht gestellt, auch mit Blick auf das profitabel anlaufende US-Geschäft.

Fazit

Verbio war bereits einer der größten Börsenverlierer des Jahres 2024. Das mittlerweile deutlich reduzierte Bewertungsniveau könnte eigentlich dafür sprechen, dass die Chancen und Risiken der Aktie mittlerweile ausgewogener seien, argumentieren die Analysten von Jefferies. Doch angesichts möglicher neuer Ergebnisbelastungen bleibt das Risiko von Kursrückschlägen bei Verbio weiterhin hoch. Anleger sollten zumindest die für 12. Februar angekündigten Quartals- und Halbjahreszahlen sowie den neuen Jahresausblick abwarten.


Verbio (WKN: A0JL9W)