Die Aktien von Drägerwerk handeln weit unter dem, was möglich wäre. Ein einfacher Vergleich macht das offensichtlich.

Der Börsenwert der Stamm- und Vorzugsaktien beträgt zusammen nicht ganz 1,2 Milliarden. Ende September hatte das Unternehmen aber ein ausgewiesenes Eigenkapital von mehr als 1,5 Milliarden Euro, die Aktien handeln unter der in der Bilanz ausgewiesenen Substanz. Wer sich ein wenig mit der Vergangenheit des Unternehmens beschäftigt, könnte hier nun eine Dreifach-Chance für die Aktionäre wittern. Da ist zum Ersten die Ergebnisentwicklung. Das Management hat versprochen, die Gewinnmarge kontinuierlich zu steigern. Mit einem extrem starken dritten Quartal mit Margen Richtung sieben Prozent und hohem Auftrags­eingang dürfte das auch 2025 gelingen. 

Beginnen Börsianer diese Verbesserungen im Kurs abzubilden, müsste sich der Buchwertabschlag schnell in eine Prämie wandeln. Chance zwei ist eine Aufspaltung. Das Unternehmen ist marktführend bei Medizin- und Sicherheitstechnik. Einmal geht es um Beatmung von Patienten, im anderen Bereich um Atemmasken, wie sie etwa Feuerwehrleute benötigen. In diesem Segment zieht die Nachfrage vor allem aus dem Militärbereich an und wird sich dank der Ausgabenprogramme weiter erhöhen. Dieses Potenzial wird im Konglomerat eingebremst. Das weiß auch das Management. 

Bisher hat es eine Aufspaltung verhindert. Doch nun liegen in der Sicherheitstechnik hohe Reserven verborgen, die diesen Entschluss zumindest in Wackeln bringen könnten: Wahrscheinlich wäre die notierte Dräger Security mehr wer als der gesamte Konzern heute. Und Chance drei? Weil die Vorzugsaktien im Index vertreten sind, handeln die Stammaktien (WKN: 555060) trotz Stimmrecht mit einem stattlichen Abschlag.