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Foto: Bloomberg/Getty Images

Der Technologie-Konzern will die Ausgaben für die Entwicklung des Metaverse offenbar deutlich zusammenstreichen. Dazu sollen auch in anderen Geschäftsbereichen die Kosten sinken. Bei den Anlegern kommt das gut an, die Anteilsscheine der Facebook-Mutter rücken vor. 

Meta Platforms setzt den Rotstift an. Vor allem für Aktivitäten zum Aufbau des „Metaverse“ sollen die Ausgaben nun deutlich sinken. In dem Geschäftsbereich wird für das kommende Jahr eine Budgetkürzungen von bis zu 30 Prozent diskutiert, berichtete der Börsendienst Bloomberg unter Berufung auf informierte Personen.

Hype nachgelassen

Das Metaverse stellt eine Verbindung von realer, erweiterter und digitaler Welt dar. Menschen sollen dort agieren, indem sie beispielsweise in virtuellen Büros arbeiten, einkaufen oder Konzerte besuchen. Der zwischenzeitlich große Hype um die Technologie hat spürbar nachgelassen. 

Konzernchef Mark Zuckerberg setzte große Hoffnung in ein solches Paralleluniversum. 2021 benannte er das Unternehmen entsprechend von Facebook zu Meta Platforms um. 

Offenbar hat die Euphorie seither nachgelassen. Im Rahmen der Budgetplanung für das kommende Jahr will Zuckerberg konzernweit wohl rund zehn Prozent der Kosten einsparen und forderte dafür von Führungskräften entsprechende Vorschläge. 

Rund um die Metaverse-Entwicklung soll dagegen offenbar deutlich stärker gespart werden. Grund dafür ist offenbar auch, dass sich der Wettbewerb in der Branche nicht so entwickelt hat wie erwartet, berichteten die Insider. Angesichts der diskutierten Größenordnung der Einsparungen seien auch Stellenstreichungen bereits zu Beginn des neuen Jahres denkbar. Eine endgültige Entscheidung steht aber noch nicht. 

Bislang Verlustbringer

Die Metaverse-Aktivitäten von Meta Platforms sind Teil des Geschäftsbereichs „Reality Labs“ und umfassen primär „Meta Horizon Worlds“, mit Software für virtuelle Welten, sowie „Quest“. Die Sparte entwickelt Headsets für virtuelle Realität (VR). Die geplanten Einsparungen sollen vor allem die Virtual-Reality-Gruppe betreffen, aber auch Horizon Worlds.

Realty Labs verschlingt bislang massiv Geld und wird von Investoren dadurch mitunter kritisch beobachtet.

Meta (WKN: A1JWVX)

Aktie gewinnt

Der Ausblick auf mehr Kostendisziplin rund um die Metaverse-Entwicklung kommt entsprechend heute gut an. Die Aktie gewinnt rund vier Prozent. Auf Sicht eines Jahres notiert das Papier leicht im Minus. 

„Die Pläne von Meta, die Ausgaben für das Metaverse um bis zu 30 Prozent zu kürzen, könnten die Betriebskosten um fünf bis sechs Milliarden Dollar senken, während das Unternehmen gleichzeitig eine umfassendere Kürzung von zehn Prozent in seinen anderen Geschäftsbereichen anstrebt“, schrieb Analyst Mandeep Singh von Bloomberg Intelligence. 

Fazit

Bei Anlegern kommen die berichteten Sparpläne rund um das Metaverse offenbar gut an. Der Hype um die Technologie hat nachgelassen, rentable Geschäftsmodelle bestehen ebenfalls nicht wirklich. Gleichwohl könnte der Konzern die eingesparten Mittel für seine umfangreichen Investitionen in Künstliche Intelligenz (KI) nutzen. Auch hier schauen Anleger genau auf die Ausgaben und Perspektiven für die Monetarisierung. Anleger bleiben bei der Facebook-Mutter dabei.