Ob die Börse zum Jahresende noch einmal zu einem kräftigen Endspurt ansetzt, bleibt abzuwarten. Zahlreiche Analysten richten ihren Blick jedoch bereits auf das kommende Jahr - so auch die US-Bank JP Morgan. Dass alles rund um Künstliche Intelligenz und Halbleiter weiter im Fokus stehen dürfte, ist keine Überraschung, und so schafft es der Ausrüstungs-Spezialist ASML in den Kreis der aussichtsreichsten Titel. 

JPM-Analyst Sandeep Deshpande zählt den niederländischen Halbleiterausrüster zu seinen Favoriten. Die Aktie, die er mit "Übergewichten" bewertet, hat aus seiner Sicht weiteres Aufwärtspotenzial. Er hob das Kursziel von bisher 1000 auf 1100 Euro an und setzte den Titel auf die "Analyst Focus List" mit den attraktivsten Anlageideen.

Der JP-Morgan-Experte sieht ASML in einem mehrjährigen Wachstumszyklus und bezeichnet die Aktie in einem Branchenausblick für 2026 als Top-Empfehlung im Halbleitersektor. Steigende Marktpreise für DRAM‑Speicherchips ließen keinen Zweifel daran, dass die Branche bald neue Produktionskapazitäten schaffen müsse. Solche Chips kommen in Computern, Laptops, Smartphones, Spielekonsolen, Grafikkarten und vielen weiteren Geräten als Arbeitsspeicher zum Einsatz.

ASML gilt als führender Spezialist für Lithografieanlagen, mit denen winzige Strukturen mithilfe von extrem kurzwelligem ultraviolettem Licht (EUV) auf Siliziumwafer übertragen werden. Zu den Kunden der Niederländer zählen die Größen der Halbleiterbranche, wie Samsung, TSMC und Intel.

Auch die UBS zeigt sich optimistisch: Die Schweizer Großbank hob ihr Kursziel von 1000 auf 1030 Euro an und bestätigte die Einstufung "Kaufen". Analyst François‑Xavier Bouvignies erhöhte zugleich seine Schätzungen für den Gewinn je Aktie (EPS) für 2026 und 2027 um sieben Prozent, was die starken Perspektiven in KI‑getriebenen Bereichen wie Memory und Logic widerspiegle.

Etwas vorsichtiger äußert sich die britische Barclays Bank: Sie stuft die Aktie weiterhin mit "Gleichgewichten" ein und setzt das Kursziel bei 900 Euro an.

ASML (WKN: A1J4U4)

Fazit

Erst vor wenigen Wochen hatten sichExperten zuversichtlichzu dem Euro-Stoxx-50-Titel geäußert. Zwischendurch hatten aber auch Sorgen um ein Platzen der KI-Blase für Rücksetzer gesorgt. 

Enthält Material von dpa-AFX