Dem chinesischen Batteriehersteller CATL gelingt der Gang aufs Parkett. Doch es gibt auch kritische Stimmen. Was Anleger vor einem Einstieg wissen sollten.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten war der Börsengang des größten Batterieherstellers der Welt am Dienstag ein voller Erfolg. Um bis zu 18 Prozent legten die Papiere von CATL (Contemporary Amperex Technology Co. Limited) in Hongkong am ersten Handelstag zu. Das Unternehmen erlöste bei dem bislang weltweit größten Börsendebüt des Jahres rund 4,6 Milliarden Dollar. „Das Listing in Hongkong bedeutet eine stärkere Integration in die globalen Kapitalmärkte“, kommentierte CATL-Gründer und CEO Robin Zeng - sprich: die erhöhte Sichtbarkeit. Seit 2022 hat CATL ein Erstlisting in Shenzen, wo der Handel für ausländische Anleger schwierig ist.
Mit dem Kapital aus dem Börsendebüt dürfte der Konzern, der bislang stark vom heimischen Markt abhängt, seine internationale Expansion vorantreiben. Die Batterien des chinesischen Konzerns verbauen unter anderem Autoproduzenten wie Volkswagen oder BMW in ihren Elektro- und Hybridmodellen. Vor allem in den europäischen Werken soll die Produktion ausgebaut werden, einerseits um die EU-weiten Strafzöllen für E-Autos aus China zu vermeiden. Andererseits sehen Experten in Europa eine Marktdurchdringung von nur 20 bis 25 Prozent - und damit reichlich Wachstumschancen.
Darüber hinaus will man mit innovativer Akku-Technologie wie reichweitenstarken Batterien die Marktdominanz weiter ausbauen - CATL kam bei Batterien für Elektrofahrzeuge auf 37,9 Prozent, während die globale Nummer zwei BYD 17,2 Prozent erreichte. Derweil sehen Analysten bei dem Wettbewerber weiteres Potenzial, und das, obwohl die Aktie ohnehin auf Rekordjagd ist. In einer Studie hob die US-Bank Citi das Kursziel von 688 auf 727 Hongkong-Dollar an und bestätigte die Kaufempfehlung. Die Kaufempfehlung wurde bestätigt. BYD sei im laufenden Jahr besser aufgestellt als viele Wettbewerber, so die Experten. Zudem lege das Geschäft mit Plug-in-Hybriden im Ausland deutlich stärker zu, als es der Markt bislang einpreise.
Fazit
An China führt in Sachen Elektromobilität kein Weg vorbei. Derzeit dürften Anleger bei BYD aber besser aufgehoben sein. So warnte der Investor David Webb, 77,5 Millionen der insgesamt 155,92 Millionen H-Aktien von CATL seien bis 19. November 2025 für den Handel gesperrt. Damit liege der Streubesitz in Hongkong bei lediglich 3,4 Prozent.