Der österreichische Spezialmotorenbauer stellt Antriebe für „Leopard 2" und „Panther" her und kann sich vor Aufträgen nach eigenen Angaben kaum retten. Dazu trägt auch ein spezielles Geschäftsmodell bei, das es ermöglicht, die einmal erkämpfte Marktposition langfristig zu verteidigen.
Das zumindest sagte jetzt Vorstandschef Julian Cassutti der „Börsenzeitung". Das Orderbuch könne demnach von derzeit 300 Millionen Euro in Kürze auf eine halbe Milliarde Euro wachsen. Schon heute hat der österreichische Hersteller einen Umsatz- Rüstungsanteil von rund 60 Prozent.
Größere Bekanntheit erreichte die Aktie von Steyr Motors im März diesen Jahres, als sie ein Rheinmetall-Auftrag nach oben katapultierte. Derzeit notiert die Aktie bei 51 Euro, rund 225 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Das Unternehmen hat sich auf die Entwicklung von Hochleistungs-Dieselmotoren vor allem für Militärfahrzeuge und Militärboote spezialisiert, die zunächst in relativ geringen Stückzahlen produziert werden, für Kunden wie Rheinmetall oder KNDS. „Wenn ein Motor nach der Entwicklung und Fertigstellung in Serie geht, also auf den militärischen Plattformen enthalten ist, sind wir als Steyr Motors nicht mehr ersetzbar, weil das Fahrzeug bzw. der Motor vom jeweiligen Verteidigungsministerium zertifiziert ist", erläuterte Cassutti das Geschäftsmodell gegenüber der „Börsenzeitung". Damit seien die eigenen Produkte nicht nur technisch, sondern auch rechtlich geschützt.
Für den Zeitraum von 2025 bis 2030 lägen derzeit Aufträge im Volumen von 300 Millionen Euro vor. Das Volumen könne auf bis zu 500 Millionen Euro anwachsen, wenn es weitere Deals gebe. Dazu zähle ein Großauftrag der Bundesregierung über 1000 Leopard-2-Kampfpanzer, der bis Jahresende erwartet werde.
Der Umsatz könne demzufolge bis 2027 auf 140 (2024: 42) Millionen Euro wachsen, das Vorsteuerergebnis sich vervierfachen (2024: zehn Millionen Euro).
Fazit
Steyr Motors war 2018 insolvent und ein Sanierungsfall, wurde dann vom französischen Technologiereisen Thales übernommen und ging 2022 an die Münchner Beteiligungsgesellschaft Mutares. Im Oktober 2024 erfolgte der Börsengang im Scale-Segment der Frankurter Börse. Die Aktie hat seitdem 225 Prozent zugelegt. Das Potenzial, das das Geschätfsmodell eröffnet, dürfte noch längst nicht erschöpft sein.