Die Börse feiert: Formycon meldet Fortschritte bei einem potenziellen Umsatztreiber – und die Aktie gehört am Montag vormittag mit zweitweise zweistelligen Gewinnen zu den besten Werten im SDAX. Der Auslöser: Der Wirkstoff-Kandidat FYB208 ist dem Originalmedikament Dupixent in wichtigen Analysen sehr ähnlich.
Das Präparat hat den so genannten „Technical Proof of Similarity“ (TPoS) abgeschlossen. Damit ist ein wichtiger Schritt vor der klinischen Prüfung geschafft – die Entwicklung kann jetzt in die nächste Phase starten.
Das Referenzarzneimittel Dupixent, ein verschreibungspflichtiges Arzneimittel, kommt aus dem Hause Sanofi. Es enthält einen monoklonalen Antikörper und wird unter anderem bei atopischer Dermatitis (Neurodermitis), Asthma und bestimmten Patientengruppen mit der chronischen obstruktiven Lungenerkrankung COPD eingesetzt.
Das Medikament zählt zu den Blockbustern des französischen Pharmakonzerns, beschert Sanofi also Umsätze in Milliardenhöhe. Allerdings läuft der Patentschutz 2031 aus.
Andreas Seidl, der die Forschung bei Formycon verantwortet, ordnete den Schritt in einer Mitteilung als wichtigen Baustein der Wachstumsstrategie des Unternehmens aus Martinsried bei München ein. Auf Basis der „hervorragenden Daten zur Vergleichbarkeit“ hält Formycon es für möglich, die Zulassung für FYB208 ohne vergleichende Wirksamkeitsstudie (Phase III) anzustreben – ein Beschleuniger für Zeitplan und Kostenstruktur.
Nach einem Kursrutsch Anfang des Monats auf den niedrigsten Stand seit 2020 startete die Aktie zuletzt einen Erholungsversuch, der vor wenigen Tagen allerdings einen Rückschlag verkraften musste, nachdem die jüngsten Ergebnisse des dritten Quartals an der Börse nicht gut aufgenommen wurden.
Die kanadische Bank RCB bescheinigt dem Titel dennoch Aufwärtspotenzial und bestätigte die „Outperform“-Einstufung sowie das Kursziel von 51 Euro. Das Erreichen der Jahresziele hänge stark vom Schlussquartal ab, so Analystin Natalia Webster.
Fazit
Der heutige Newsflow liefert dem Titel frischen Rückenwind, auch wenn die Gesamtbilanz 2025 der Aktie mit minus 58 Prozent klar negativ ausfällt. Das jüngste Signal aus der Pipeline könnte genau jene Zuversicht stützen, die es für eine nachhaltig positive Neubewertung braucht. Ein Einstieg drängt sich derzeit noch nicht auf.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Formycon.