US-Bank steigert Ergebnis im ersten Quartal um 28 Prozent auf 4,13 Milliarden Dollar. Aktie legt zu.

Die führende US-Investmentbank Goldman Sachs ist nach der strategischen Refokussierung auf das Kerngeschäft Investmentbanking wieder auf Gewinnkurs. Das New Yorker Geldhaus hat im ersten Quartal die Nettoerträge um 16 Prozent auf 14,2 Milliarden Dollar gesteigert und den Nettogewinn um 28 Prozent auf 4,13 Milliarden Dollar. "Wir setzen unsere Strategie fort und konzentrieren uns auf unsere Kernkompetenzen", erläuterte Vorstandschef David Solomon die Quartalszahlen. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 11,58 (Vorjahresquartal: 8,79) Dollar.

Banken eröffnen die US-Berichtssaison

An der Börse legte die Goldman-Sachs-Aktie nach den Zahlen zeitweise sechs Prozent zu. Nach den durchwachsenen Ergebnissen der US-Universalbanken JP Morgan, Citigroup und Wells Fargo, die bereits am Freitag vorgelegt hatten, war Goldman Sachs die erste große US-Investmentbank, die ihr Quartalsergebnis präsentierte. Mit der Investmentbank Morgan Stanley und der Bank of America folgen am Dienstag die letzten beiden US-Großbanken.

"Es ist klar, dass wir uns in der Frühphase einer Wiederöffnung an den Kapitalmärkten befinden"

David Solomon, CEO Goldman Sachs

Wie Goldman Sachs weiter erläuterte, stehe die Bank im globalen Geschäft mit Fusionen und Übernahmen weltweit wieder auf Platz eins. Das New Yorker Institut hatte im vergangenen Jahr mehrere große Transaktionen begleitet, unter anderem die Übernahme des US-Ölkonzerns Pioneer durch den Konkurrenten Exxon Mobile.  "Es ist klar, dass wir uns in der Frühphase einer Wiederöffnung an den Kapitalmärkten befinden", sagte Solomon in einer Analystenkonferenz. Der Finanzierungsbedarf ziehe an, und Private-Equity-Firmen stünden unter Druck, Returns zu liefern. 

Das Geldhaus hatte wegen eines missglückten Ausflugs ins Privatkundengeschäft im vergangenen Jahr noch mit hohen Sonderbelastungen zu kämpfen. Inzwischen hat sich Goldman Sachs wieder voll auf das angestammten investmentbanking konzentriert.

Wegen möglicher erster Zinssenkungen der US-Notenbank Fed hatten die großen Geschäftsbanken am vergangenen Freitag eher zurückhaltende Prognosen für das Jahr 2024 gegeben, was die Aktienkurse der Banken unter Druck setzte. In diesem Zusammenhang warnte JP-Morgan-Chef Jamie Dimon erneut vor der unsicheren Gesamtlage, weltweiten Konflikten und anhaltendem Inflationsdruck in den USA. Der volatile Ausblick sorgte auch dafür, dass die eigentlich guten Quartalszahlen in den Hintergrund traten.

Fazit

Goldman Sachs findet nach zwei verlorenen Jahren langsam zu alter Stärke zurück. Rückenwind kommt vom deutlich anziehenden Geschäft mit Fusionen und Übernahmen, das die US-Bank als Weltmarktführer dominiert. Nach Daten des Finanzdienstleisters Dealogic hat das weltweite Deal-Volumen im ersten Quartal um 30 Prozent auf 755,1 Milliarden Dollar zugenommen. 

Goldman Sachs Group Inc (WKN: 920332)