Beim MDAX-Aufsteiger Hypoport geht es plötzlich unheimlich steil bergab: Seit vergangenem Wochenende hat die Aktie fast ein Fünftel ihres Wertes verloren - obwohl die Finanzierungsplattform solide Eckdaten zum dritten Quartal vorgelegt hat.
Demnach kletterte der Umsatz im Berichtszeitraum um 29 Prozent auf 114 Millionen Euro. Das operative Ergebnis erreichte 3,6 Millionen Euro, nach einem Verlust von 1,1 Millionen Euro im Vorjahreszeitraum. Hauptgrund für den Ertragsanstieg sei „eine deutlich verbesserte Geschäftsentwicklung in der privaten Immobilienfinanzierung", erklärte das MDAX-Unternehmen in einer knappen Pressemitteilung.
Die Zahlen liegen im Rahmen der Analystenerwartungen. Allerdings berichtete das Unternehmen von einer schwächer als erwarteten Geschäftsentwicklung im Bereich Corporate Finance und in der Kreditvermittlung für die Wohnungswirtschaft. Weitere Details sollen mit den kompletten Konzernergebnissen am 11. November veröffentlicht werden.
Die Aktie gehörte in dieser Woche zu den schwächsten Werten im MDAX. Seit Wochenbeginn summiert sich der Kursverlust auf fast 20 Prozent. Das Analysehaus Warburg Research hat Hypoport bereits am 24.10., wenige Tage vor den Zahlen von „Kaufen" auf „Halten" heruntergestuft und das Kursziel von 335 auf 290 Euro gesenkt. Seit dieser Herabstufung geht es auch mit der Aktie bergab.
Auf kurze Sicht gebe es keine positiven Impulse für die Kredit-, Immobilien- und Versicherungsplattform, erläuterte Warburg-Analyst Marius Fuhrberg seine zunächst pessimistische Einschätzung. Er rechne mit einer insgesamt verhaltenen Profitabilität im dritten Quartal. Auf längere Sicht sei das Unternehmen aber gut positioniert und die Wachstumsaussichten vielversprechend.
Fazit
Ob sich der Kurssturz bei Hypoport tatsächlich nur als vorübergehender Halloween-Spuk entpuppt, bleibt abzuwarten. Anleger sollten sich jetzt auf die kompletten Konzernergebnisse am 11. November fokussieren. Das Unternehmen wird dabei auch einen detaillierten Ausblick auf die weitere Geschäftsentwicklung geben.