In der Nacht hat Israel den Iran angegriffen, um das iranische Atomprogramm und andere Ziele zu treffen. Der Iran hat den Gegenangriff bereits eingeleitet. Die Börsen in Asien und Europa reagierten mit Kursverlusten, der Ölpreis kletterte um bis zu 14 Prozent, auch Gold legte zu. Analysten warnen vor "fatalen Folgen".
Bei dem Großangriff Israels wurden iranische Städte und Atomanlagen beschossen. Die USA hatten bereits an den vergangenen Tagen ihr Botschaftspersonal in der gesamten Region reduziert.
In Asien reagierten die Märkte auf die Kampfhandlungen mit Verlusten von 0,8 bis 1,3 Prozent. Der Eurozonen-Leitindex Eurostoxx 50 lag am Freitag Morgen 1,4 Prozent im Minus. Der DAX verbuchte zum Handelsauftakt ein Minus von rund 1,3 Prozent. Nach dem Rekordwert von vergangenem Freitag bei 24479 Punkten rückt beim deutschen Leitindex damit das Zwischentief von Mitte Mai bei 23274 wieder näher.
Die USA sind an den Kampfhandlungen nicht beteiligt. Sie stehen derzeit mit dem Iran in Verhandlungen zum Atomstreit, die nächste Verhandlungsrunde war für das Wochenende vorgesehen.
Fazit
Nach ersten Einschätzungen von Marktexperten war die Gefahr einer Eskalation im Nahen Osten zuletzt das am meisten unterschätzte Risiko. Nun habe sich die Lage geändert. "Ein Krieg im Nahen Osten wäre neben der Zollpolitik der USA der nächste Unsicherheitsfaktor an den weltweiten Börsen", sagte IG-Analyst Christan Henke. Das Risiko im Ölmarkt sei stark gestiegen – eine Eskalation oder eine Blockade der Straße von Hormus hätte fatale Folgen, sagte Henke. Dies könne das Angebot erheblich beeinträchtigen.
Dagegen profitieren Gold, US-Staatsanleihen, der japanische Yen und der Schweizer Franken als „sichere Häfen". Analysten warnen vor weiterer Volatilität, insbesondere wenn Iran zurückschlägt oder Lieferwege unterbrochen werden. Die kommenden Tage seien entscheidend, ob diese Reaktion nur ein kurzfristiger Effekt ist oder den Beginn einer länger anhaltenden Marktverunsicherung darstellt.
