Waferhersteller ist der neue Star im SDAX. KI-Fantasie erfasst das Mauerblümchen im Nebenwerteindex. Steigende Nachfrage, viel Kapazität, niedrige Fixkosten: Springt die Gewinnmaschine jetzt an?
Mehr als 30 Prozent hat die Aktie des Waferherstellers Siltronic innerhalb einer Woche zugelegt. Investoren glauben, dass die steigende Nachfrage nach Künstlicher Intelligenz (KI) auch beim dem Technologieunternehmen aus München das langfristige Wachstum antreiben wird. Insbesondere betreffe dies die immer stärkere Verbreitung neuer Breitbandspeicherchips für KI-Anwendungen.
Derartige Speicher tragen rund ein Drittel zum Geschäft von Siltronic bei. Das Unternehmen verfüge zudem nach umfangreichen Investitionen in 300-Millimeter-Waferfabriken über ausreichende Produktionskapazitäten, um die die steigende Nachfrage ohne zusätzliche Fixkosten zu bedienen, heißt es. Mit anderen Worten: Hier könnte gerade eine gewaltige Gewinnmaschine anlaufen.
Die jüngste Zinssenkung der US-Notenbank Fed um 0,25 Prozentpunkte - es war die erste in diesem Jahr - sorgte in dieser Woche für zusätzlichen Auftrieb im Technologiesektor. Davon konnten in Deutschland neben Siltronic insbesondere SAP, Infineon, Aixtron und Suss Microtec profitieren.
Dabei hatte Siltronic erst Ende Juli seinen Jahresumsatz-Ausblick für 2025 noch gesenkt. Vorstandschef Michael Heckmeier berichtete damals von schleppender Nachfrage nach den Silizium-Wafern. Schon damals hatte er aber auch angedeutet, dass ihn Kundengespräche mit Blick auf seine Erwartungen speziell für das Schlussquartal zuversichtlich stimmten.
Fazit
Die Siltronic-Aktie ist von früheren Höchstständen bei über 140 Euro im Jahr 2021 auf ein Tief von zuletzt 31,90 Euro am 11 September 2025 gefallen. Seitdem geht es aber steil bergauf. Allein am Donnerstag hat die Aktie neun Prozent auf 43,80 Euro zugelegt. Halbleiteraktien reagieren früh auf Trendwenden. Das mittelfristige Potenzial der Aktie erscheint groß, die Gefahr von Rückschlägen in dieser möglichen frühen Phase des Zyklus aber auch.