Die Aktien des Wafer-Herstellers Siltronic haben nach miesen Zahlen und einem trostlosen Ausblick ihre Verluste am Dienstag ausgeweitet. Besserung ist vorerst nicht in Sicht. Die Dividende wird massiv zusammengestrichen.
Die Siltronic-Aktie lag am Vormittag bereits 14 Prozent im Minus. Seit Jahresbeginn haben die Titel rund ein Fünftel ihres Wertes verloren. Vor einem Jahr lag der Kurs noch bei über 92 Euro, mittlerweile notiert die Aktie bei 37 Euro.
Der Wafer-Hersteller kämpft mit einer anhaltend schwachen Chipnachfrage vor allem aus dem Automobilsektor. Die für 2024 erhoffte Nachfragebelebung kam nicht zustande, die Wachstumsaussichten für 2025 haben sich dafür weiter eingetrübt.
Nun musste der Konzern auch seinen mittelfristigen Ziele kassieren bzw. nach hinten verschieben: Das Ziel, bis 2028 einen Umsatz von über 2,2 Milliarden Euro und eine Vorsteuer-Gewinnmarge (Ebitda) im hohen 30-Prozent-Bereich zu erzielen, werde man wohl erst später erreichen, hieß es am Dienstag von Seiten des Unternehmens.
Megatrends wie Künstliche Intelligenz (KI), Digitalisierung und Elektromobilität sehe man weiterhin als Wachstumstreiber, von denen man profitieren wolle. Im vergangenen Jahr ging der Umsatz allerdings um sieben Prozent auf 1,4 Milliarden Euro zurück, das operative Ergebnis sank um 16 Prozent auf 364 Millionen Euro. Siltronic will wegen der negativen Geschäftsentwicklung die Dividende von 1,20 auf 0,20 Euro senken.
Fazit
Siltronic setzt auf eine Nachfragebelebung durch KI-getriebenes Endmarktwachstum. Doch das sind reine Hoffnungswerte. Denn der Konzern hängt viel zu stark am dahindümpelnden Automobilsektor, als dass sich das bereits in den Zahlen niederschlagen könnte. Zunächst geht es im ersten Halbjahr weiter abwärts. Das Analysehaus Jefferies zeigt sich allerdings zuverslichtlich, dass die negativen Botschaften bereits im Aktienkurs eingepreist sind. Auch Hauck Aufhäuser Investmentbanking sah zuletzt Einstiegschancen bei der Siltronic-Aktie.