Die Stimmung bei den heimischen Chipzulieferern wie Siltronic war in den letzten Quartalen schlecht: Denn die Kundschaft sitzt immer noch auf hohen Lagerbeständen, was die Nachfrage dämpft. Doch bei den Münchnern könnte sich das ändern.
Nach dem enormen Nachfrageschub im Zuge der Corona-Pandemie hatten viele Produzenten und Händler ihre Vorräte aufgestockt — teils aus Sorge vor Lieferengpässen, teils aufgrund volatiler Lieferketten. Aber nun sieht Jefferies wieder deutlich mehr Potenzial.
Die US-Bank hebt in einer Neubewertung das Kursziel für die Bayern von 45 auf 75 Euro and und stuft die Aktien von „Halten“ auf „Kaufen“ hoch. Unter anderem sehen die Experten die Aktie als attraktiv bewertet. Auch wenn die Lagerbestände immer noch hoch seien, würde diese allmählich abgebaut, hieß es in der Analyse weiter. Eine Neubewertung der Aktie beginne typischerweise einige Quartale vor steigenden Gewinnerwartungen — konkret rechnet das Haus mit deutlicheren Signalen ab der zweiten Jahreshälfte 2026.
Siltronic stellt hochreine Silizium-Wafer her. Diese sind die Grundsubstrate für die Herstellung von Halbleitern. Namhafte Unternehmen wie TSM, der größte Halbleiter-Auftragsfertiger der Welt, aber auch Samsung oder SK Hynix gehören zu den Kunden der Bayern.
Derweil hatte Konzernchef Michael Heckmeier noch im Sommer bei der Vorlage der Halbjahresergebnisse gesagt, das erkennbare Wachstum in den Endmärkten schlage sich bislang nicht in einer Normalisierung der Lagerbestände bei den Chipherstellern nieder, daher sei weiterhin keine deutliche Nachfragebelebung bei dem Unternehmen erkennbar.
Fazit
Ausgehend vom Tief im September hat sich die Aktie des TecDAX-Mitglieds inzwischen deutlich erholt. Die optimistische Analysteneinschätzung untermauert das Chartbild, das sich deutlich aufgehellt hat.
Enthält Material von dpa-AFX