Europas größter Softwarehersteller stärkt mit einer Milliardenübernahme sein Portfolio zur Analyse von Geschäftsprozessen: SAP kauft für 1,5 Milliarden Dollar bzw. 14 Dollar je Aktie das israelische Unternehmen WalkMe. Das entspricht einem Aufschlag von 45 Prozent auf den Schlusskurs der WalkMe-Aktie vom Vortag.

WalkMe ist ein Spezialist für sogenannte Digital Adoption Platforms (DAP). Die Lösungen von WalkMe helfen Unternehmen, den technologischen Wandel zu bewältigen, indem sie Benutzern erweiterte Anleitungs- und Automatisierungsfunktionen bieten. Damit können Arbeitsabläufe nahtlos über eine beliebige Anzahl von Anwendungen hinweg ausgeführt werden.

Hilfe für Anwender

„Anwendungen, Prozesse, Daten und Menschen sind die vier Schlüsselelemente einer erfolgreichen Unternehmenstransformation“, sagte SAP-Vorstandschef Christian Klein laut Mitteilung. „Mit der Übernahme von WalkMe verstärken wir die Unterstützung für unsere Endanwender deutlich, und helfen ihnen, neue Lösungen und Funktionen schnell anzunehmen, so dass unsere Kunden den maximalen Nutzen aus ihren IT-Investitionen ziehen können.“

Die Transaktion soll im dritten Quartal über die Bühne gehen. Die Auswirkungen auf das Non-IFRS-Ergebnis je Aktie 2024 sollen laut SAP "voraussichtlich unwesentlich" sein.

Hoffnung auf höhere Dividende

Das DAX-Mitglied verkündete außerdem eine Änderung in der Dividendenpolitik: Zwar werde man weiterhin mindestens 40 Prozent des Nachsteuergewinns an die Aktionäre ausschütten, hieß es aus Walldorf. Allerdings werde man hierfür nicht mehr das nach dem Rechnungslegungsstandard IFRS ermittelte Ergebnis zugrunde legen. Stattdessen soll der sogenannte Non-IFRS-Gewinn als Basis dienen.  Hier werden Sondereinflüsse herausgerechnet.

Der Software-Konzern erläuterte, dass man damit Schwankungen der Dividendenauszahlungsquote verringern wolle. Außerdem soll so für einen engen Bezug zwischen Dividendenausschüttung und finanziellem Ergebnis gesorgt werden.

SAP (WKN: 716460)

Fazit

Die SAP-Aktie konnte heute vormittag leicht zulegen, das Allzeithoch aus dem Frühjahr ist aber noch ein gutes Stück entfernt.