Die Papiere von Siemens Energy haben im laufenden Jahr ein massives Comeback hingelegt. Der Energietechnik-Hersteller steht 2024 mit großem Abstand an der Spitze des DAX. Das will sich die ehemalige Mutter Siemens zunutze machen. Die Einnahmen hat der Technologiekonzern bereits verplant. 

Investoren von Siemens Energy können auf ein außergewöhnliches Jahr zurückschauen. Der Aktienkurs hat sich mehr als vervierfacht. Damit liegt der Titel 2024 mit riesigem Vorsprung an der Spitze des deutschen Leitindex.

In München wird man diese Entwicklungen genau beobachten. 2020 brachte der Mischkonzern Siemens die Tochter an die Börse. Bis Herbst 2023 entwickelte sich die Aktie von Siemens Energy schlecht, dann folgte das eindrucksvolle Comeback.

Siemens beschäftigt sich mit Verkauf

Gut für Siemens: Der Konzern hält noch rund 17 Prozent der Anteile von Siemens Energy. Sechs Prozent entfallen auf die Siemens AG, elf Prozent auf die Siemens Beteiligungen Inland GmbH. Weil diese Beteiligung massiv im Wert gestiegen ist, erwägt man bei Siemens nun den Verkauf.

Bis Ende September plant der Konzern, eine Beteiligung von etwa sechs Prozent zu veräußern, erklärte Finanzchef Ralf Thomas. Diese wäre etwa 2,5 Milliarden Euro wert. Auch einen Verkauf sämtlicher Anteile lässt sich Thomas offen, sieht dafür aber keine Eile.

Mittel für größten Zukauf

Das Geld will Siemens für die rund zehn Milliarden Dollar schwere Übernahme des Softwareunternehmens Altair Engineering verwenden. Es ist die größte Übernahme der Konzerngeschichte. Im Oktober schloss Siemens bereits den Verkauf des Großmotorengeschäft Innomotics für 3,5 Milliarden Euro ab. Zuletzt zeigte sich Thomas auch offen dafür, Anteile am Medizintechniker Siemens Healthineers zu veräußern. An dem DAX-Konzern hält Siemens über 75 Prozent der Aktien. 

Siemens Energy (WKN: ENER6Y)

Börse entspannt

An der Börse sorgt die Meldung über geplante (Teil-)Verkäufe durch Siemens nicht für Nervosität. Die Papiere von Siemens Energy setzen ihre Rallye fort und gewinnen in Frankfurt aktuell rund drei Prozent. Auch bei den Anteilsscheinen von Siemens stehen grüne Vorzeichen. 

Fazit

Angesichts der rasanten Kursentwicklung bei Siemens Energy sind die Überlegungen bei Siemens nachvollziehbar. Für die Altair-Übernahme kommt die Wertsteigerung der Beteiligung gerade recht. Wie viele Anteile die ehemalige Mutter in den kommenden Monaten veräußert, dürfte auch von der Kursentwicklung bei Siemens Energy sowie möglichen Verkäufen bei Siemens Healthineers abhängen. Überdies notieren die Papiere von Siemens Energy über dem durchschnittlichen Kursziel der Analysten bei etwa 48 Euro.