Fast sechs Dollar für einen mittelgroßen Cappuccino zum Mitnehmen, sieben Dollar für Spezialitäten mit Extra-Schuss Aroma - da leisten sich Kaffeefans den Luxus eines Starbucks-Besuchs nur noch selten. Entsprechend ernüchternd waren die Ergebnisse für das zweite Jahresviertel.
Beim bereinigten Gewinn je Aktie erzielte Starbucks 0,41 Dollar statt der von der Wall Street erwarteten 0,49 Dollar. Der Umsatz erreichte 8,76 Milliarden Dollar, der Markt war aber von 8,82 Milliarden Dollar ausgegangen. Im nachbörslichen US-Handel verlor der Titel rund sechs Prozent.
Die seit mehreren Quartalen andauernde Schwäche bei den Umsätzen auf vergleichbarer Fläche setzt sich fort: Sie sanken weltweit um ein Prozent. Geschuldet war das nicht zuletzt dem um zwei Prozent rückläufigen Transaktionsvolumen. Auf dem wichtigsten Markt USA fiel der Rückgang mit vier Prozent noch stärker aus.
In Nordamerika brach das Betriebsergebnis von 1,1 Milliarden Dollar ein Jahr zuvor auf 748,3 Millionen Dollar ein. Die operative Marge in der Region sank von 18,0 Prozent im Vorjahr auf 11,6 Prozent, global schrumpfte sie von 12,8 auf 6,9 Prozent. Hintergrund sind Investitionen in Zusammenhang mit dem Programm „Back to Starbucks“, mit dem der US-Konzern wieder in die Spur kommen will.
CEO Brian Niccol setzt etwa auf mehr Baristas in den US-Filialen, schnelleren Service und edlere Ausstattung der Cafés. Auch der Abbau von über 1100 Stellen in der Verwaltung sowie eine vereinfachte Speisekarte gehört zu seinem Plan.
Niccol, der im September 2024 mit reichlich Vorschusslorbeeren den Chefposten übernommen hatte, sieht Fortschritte beim Turnaround, auch wenn sich diese noch nicht in den Finanzergebnissen zeigten. Analysten sind indes skeptisch. So senkte etwa Guggenheim das Kursziel von 95 auf 83 Dollar und bestätigte die neutrale Einschätzung. Barclays stuft den Wert zwar als Kauf ein, stutzte jedoch kürzlich das Ziel von 124 auf 106 Dollar zurück.
Fazit
Trotz eines Kursrutsches von über 20 Prozent in diesem Jahr ist der Titel nicht günstig. Ein Einstieg drängt sich erst auf, wenn sich eine nachhaltige Trendwende abzeichnet.