Seit Mitte 2023 hat sich die Teamviewer-Aktie praktisch halbiert. Auf zwischenzeitliche Erholungsversuche folgten erneut jähe Abstürze. Am Montag sorgte eine Analystenempfehlung für kräftig Auftrieb. Die These: Teamviewer ist auf der KI-Überholspur unterwegs.
Die Analysten der Bank of America haben Teamviewer am Montag von „underperform" auf „buy" hochgestuft. Vor allem im Bereich KI habe der MDAX-Konzern einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz. Das verbessere die langfristigen Perspektiven. Als Beispiel wurde die Übernahme der Softwarefirma 1E genannt, aber auch hausintern entwickelte KI-Ansätze. Die Aktie legte zehn Prozent auf rund zehn Euro zu. Die Jahresbilanz bleibt dagegen ernüchternd - zwischenzeitlich war die Aktie vorübergehend mehr als 13 Euro wert, bevor die Quartalszahlen im Mai für einen Dämpfer gesorgt hatten. Von einstigen Höchstständen während der Corona-Krise vor fünf Jahren bei fast 55 Euro ist die Aktie meilenweit entfernt.
Mit seinen Anfang August vorgelegten Quartalszahlen, insbesondere einem Vorsteuer-Ergebnisanstieg (Ebitda) von 17 Prozent auf 84 Millionen Euro, hat Teamviewer die Markterwartungen zwar übertroffen. In den USA hatte der Softwarekonzern jedoch die Ausgabenkürzungen der Behörden zu spüren bekommen. Das Geschäft in Europa verlief etwas besser. Der Umsatz wuchs um fünf Prozent auf 191 Millionen Euro.
Die Aktie reagierte auf die Zahlen mit einem vorübergehenden Kurssprung auf 10,25 Euro, sackte dann aber wieder durch. Analysten reagierten unter dem Strich eher verhalten auf das Zahlenwerk. Goldman Sachs bestätigte seine Halten-Empfehlung bei leicht reduziertem Kursziel. Kepler Chevreuz hob dagegen die mittelfristigen Perspektiven hervor und stufte die Aktie von „Halten" auf „Kaufen" hoch, bei einem von 15 auf 12,80 Euro gesenkten Kursziel.
Fazit
Die Achterbahnfahrt der Aktie dürfte sich weiter fortsetzen - KI-Vorsprung hin oder her. Zumindest auf der Kostenseite scheint der MDAX-Konzern Fortschritte zu machen, wie etwa die DZ-Bank feststellte. Hier konnte Teamviewer auch von gesenkten Sponsoring-Kosten profitieren, wie Vorstandschef Oliver Steil kürzlich der Nachrichtenagentur dpa-AFX sagte. Jetzt kommt es allerdings auf das zweite Halbjahr an. Steil geht von einer Wachstumsbeschleunigung aus und hat die Jahresziele bekräftigt.