Die Commerzbank hat ein milliardenschweres Aktienrückkaufprogramm gestartet. Das kommt an der Börse gut an. Welche Folgen es für den Unicredit-Anteil von fast 30 Prozent hat, wenn die Commerzbank die zurückgekauften Aktien einzieht.
Das Aktienrückkaufprogramm im Umfang von einer Milliarde Euro soll bereits an diesem Donnerstag losgehen und bis 10. Februar 2026 abgeschlossen sein. Dies habe der Vorstand nach der Genehmigung durch die EZB und die Finanzagentur des Bundes beschlossen, teilte die Commerzbank bereits am Mittwoch mit. Die Aktie reagierte mit einem Kursansstieg von über vier Prozent und setzte sich damit an die DAX-Spitze.
Üblicherweise werden die zurückgekauften Papiere dann zeitnah eingezogen. Bei einem Rückkaufvolumen von einer Milliarde Euro würde durch diese Kapitalverknappung die Beteiligung der italienischen Großbank Unicredit, die die Commerzbank übernehmen will, auf über 30 Prozent steigen. Mit allen Konsequenzen, die sich daraus ergeben. Unter anderem wäre sie ab dieser Beteiligungsquote zu einem Übernahmeangebot an die anderen Aktionäre verpflichtet.
Die Commerzbank lehnt die Übernahme bekanntlich ab. Aber auch für Unicredit käme ein derartiger Mechanismus zum jetzigen Zeitpunkt wohl eher ungelegen. Schließlich müssten sie für die Offerte angesichts des derzeit hohen Aktienkurses der Commerzbank tief in die Tasche greifen.
Fazit
Die ursprüngliche Meldung zum Aktienrückkaufprogramm der Commerzbank enthielt die Formulierung, die „zurückgekauften Aktien werden eingezogen". In der Pressemitteilung wurde diese Formulierung durch den Satz ersetzt: „Die erworbenen Aktien plant die Commerzbank zu einem späteren Zeitpunkt einzuziehen."
Finanzkreisen zufolge könnte die Commerzbank also den Aktieneinzug verschieben, damit Unicredit nicht über 30 Prozent kommt. Gegenüber dem Finanz-Newsletter „Finanz-Szene" teilte die Commerzbank allerdings mit, es bestehe kein Zusammenhang zwischen dieser Verschiebung des Aktienrückkaufs und der Beteiligungsquote von Unicredit. Die Verschiebung habe „interne Gründe".
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Commerzbank.