Ein Startup aus China sorgt zum Wochenstart für heftige Turbulenzen im Tech-Sektor: DeepSeek hat ein kostenloses, open-source-basiertes Modell für Künstliche Intelligenz (KI) vorgestellt – und damit die Aktien hoch bewerteter Tech-Riese unter Druck gesetzt. Auch Infineon ist betroffen: Der DAX-Wert verlor am Vormittag rund vier Prozent.

Dabei hatte sich die Aktie des deutschen Halbleiterherstellers zum Ende der letzten Woche noch wacker geschlagen: Obwohl der US-Wettbewerber Texas Instruments (TI) Quartalszahlen und einen enttäuschenden Ausblick abgeliefert hatte, war Infineon zwischenzeitlich sogar auf den höchsten Stand seit mehreren Monaten geklettert.

Zwar hatte der amerikanische Chip-Spezialist TI beim Gewinn je Aktie und beim Umsatz die Erwartungen der Analysten übertroffen. Dennoch war der Umsatz verglichen mit dem Vorjahresquartal rückläufig gewesen. Vor allem im Segment mit so genannten eingebetteten Systemen liefen die Geschäfte schwach.

Doch an der Börse spielte der Ausblick eine noch größere Rolle: Für das erste Quartal stellte TI einen Gewinn in Aussicht der unter den Erwartungen der Analysten lag. Hintergrund sind hohe Lagerbestände bei Kunden aus den wichtigen Schlüsselmärkten Automobil und Industrie. Auch Infineon hatte zuletzt mit diesem Problem zu kämpfen.

Am 4. Februar werden die Neubiberger ihre Ergebnisse für das erste Quartal des Geschäftsjahres 2025 vorlegen. Mitte November hatte Infineon einen Umsatz in Höhe von rund 3,2 Milliarden Euro in Aussicht gestellt. Die Segmentergebnis-Marge erwarte man dabei im mittleren Zehner-Prozentbereich, hatte es damals gehießen.

Infineon (WKN: 623100)

Fazit

Anleger dürften bei der Zahlenpräsentation insbesondere genau darauf achten, ob sich die erhoffte Belebung der Nachfrage nach Halbleitern abzeichnet. Derzeit drängt sich ein Einstieg bei Infineon nicht auf.