Mit leichten Kursverlusten reagierten die Papiere des Schweizer Pharmakonzerns am Donnerstag zunächst auf die jüngsten Quartalsergebnisse – dabei hatte Novartis starkes Wachstum vorzuweisen. Darüber hinaus wurde die Jahresprognose angehoben, und das sogar zum zehnten Mal in Folge.

Das Basler Unternehmen rechnet nun mit einem Anstieg des operativen Kerngewinns im unteren Zehnerprozentbereich. Zuvor hatte Novartis ein Plus im unteren zweistelligen Bereich in Aussicht gestellt.

Die bisherigen Umsatzziele bleiben derweil weiterhin gültig: Für 2025 erwartet Novartis weiter ein Wachstum im hohen einstelligen Prozentbereich. Auch die mittelfristigen Ziele gelten unverändert. Für 2023 bis 2028 peilt der Konzern ein Umsatzwachstum von sechs Prozent pro Jahr an.

Bei der operativen Kerngewinnmarge will Novartis bis 2027 über 40 Prozent erreichen. Im zweiten Quartal lag diese sogar bereits bei 42,2 Prozent, und damit über dem Ziel.

Novartis steigerte den Quartalsumsatz um zwölf Prozent auf 14,05 Milliarden Dollar (rund 12,1 Milliarden Euro), währungsbereinigt plus elf Prozent. Der Konzerngewinn stieg von 3,2 auf vier Milliarden Dollar. Der bereinigte operative Kerngewinn lag mit 5,9 Milliarden Dollar über den Erwartungen der Analysten.

Wachstumstreiber waren etwa Kisqali bei Brustkrebs, Entresto gegen Herzinsuffizienz und Kesimpta bei Multipler Sklerose. Allerdings dürften in der zweiten Jahreshälfte günstigere Generika-Alternativen zu Entresto in den USA auf den Markt kommen und damit die Verkäufe des Blockbusters belasten. Novartis hatte jüngst in einem Patentstreit um das Herz-Medikament eine Niederlage vor einem US-Gericht erlitten, will das Urteil allerdings anfechten.

Unterdessen hat der Basler Konzern ein Aktienrückkaufprogramm über bis zu zehn Milliarden Dollar angekündigt, das bis Ende 2027 abgeschlossen werden soll. Analysten der UBS merkten an, dass Investoren wohl auf eine deutlichere Anhebung der Prognosen gehofft hätten. Auch der für März 2026 angekündigte Rücktritt des langjährigen Finanzchefs Harry Kirsch könnte eine Rolle spielen, hieß es bei einigen Experten. Insgesamt bewerteten Analysten die Quartalsergebnisse der Schweizer positiv.

Novartis (WKN: 904278)

Fazit

Mit den Ergebnissen knüpft Novartis an das starke erste Quartal an. Die Aktie ist seit Mai wieder an deutschen Börsen handelbar. Charttechnisch lässt der Ausbruch auf sich warten. Eine Rolle könnten dabei die Strafzölle spielen, die ausländischen Pharmakonzernen in den USA drohen, auch wenn noch unklar ist, ob es Ausnahmen geben könnte.

Enthält Material von dpa-AFX