Der Zahlungsdienstleister legt robuste Ergebnisse für Schlussquartal und Gesamtjahr vor und erfüllt oder schlägt die Erwartungen der Analysten. Investoren finden dennoch ein Haar in der Suppe, die Aktie legt in der Folge den Rückwärtsgang ein.
Paypal-Chef Alex Chriss berichtete von einem „starken Abschluss eines erfolgreichen Jahres mit Ergebnissen, die besser waren als wir erwartet hatten“. Neben den eigenen übertraf das Unternehmen auch die Markterwartungen: Im Schlussquartal setzte Paypal rund 8,4 Milliarden Dollar um, gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs um vier Prozent. Analysten hatten im Schnitt mit 8,27 Milliarden Dollar gerechnet.
Dabei fuhren die Kalifornier einen Gewinn von 1,11 Dollar pro Aktie ein. Zum Vorjahreszeitraum entsprach dies zwar einem Rückgang, lag aber noch über der Schätzung des Analystenkonsens.
Im abgelaufenen Gesamtjahr wuchs der Umsatz um sieben Prozent auf 31,8 Milliarden Dollar, davon blieb ein um zwei Prozent gesunkener Nettogewinn von 4,15 Milliarden Dollar. Dazu stieg die Zahl der aktiven Nutzer um 8,8 Millionen.
Venmo wächst, weiterer Rückkauf
Darüber hinaus hatten die Kalifornier weitere positive Nachrichten im Gepäck: Die Bezahl-App Venmo verzeichnete ein Wachstum von 30 Prozent bei der Zahl der monatlich aktiven Nutzer mit Debitkarte, die Funktion „Pay with venmo“ wurde von 20 Prozent mehr Nutzern verwendet.
Außerdem kündigte das Unternehmen einen weiteren Aktienrückkauf über 15 Milliarden Dollar an. Im abgelaufenen Jahr kaufte das Unternehmen bereits eigene Anteile für sechs Milliarden Dollar zurück.
Für das laufende Jahresviertel erwartet Paypal einen bereinigten Gewinn von 1,15 bis 1,17 Dollar je Aktie. Im Gesamtjahr soll der bereinigte Überschuss bei 4,95 bis 5,10 Dollar pro Papier liegen. Beide Prognosen lagen leicht über der Markterwartung.
Aktie gibt ab
An der Börse war von Euphorie dennoch nichts zu spüren: Nach einem kurzen Kursanstieg gaben die Papiere ab, notieren in Frankfurt aktuell rund zehn Prozent tiefer.
Der detaillierte Blick offenbart durchaus Punkte, die sich nicht ideal darstellten: Im Schlussquartal büßte die operative Marge 34 Basispunkte auf 18,0 Prozent ein. Dazu hat sich das Wachstum im Geschäft mit der markenunabhängigen Zahlungsabwicklung deutlich verlangsamt. Paypal wickelt hierbei Zahlungen für andere Firmen ab. Nach 29 Prozent Wachstum im Schlussquartal 2023 waren es im abschließenden Jahresviertel 2024 nur noch zwei Prozent.
Analysten von Mizuho verwiesen zudem darauf, dass das Wachstum der markengebundenen Checkouts hinter manchen Schätzungen zurückblieb. Jüngste Aussagen des Kreditkartenunternehmens Visa zu zuletzt starker Entwicklung im Bereich E-Commerce hätten wohl für zu hohe Erwartungen gesorgt.
Fazit
Über die vergangenen zwölf Monate haben die Papiere mehr als ein Drittel im Wert gewonnen. Mit dem Aktienkurs sind auch die Erwartungen gestiegen. Zahlen und Ausblick von Paypal präsentieren sich ordentlich und mindestens im Rahmend er Erwartungen. Wer investiert ist, bleibt dabei.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: PayPal.