Deutschlands größte Airline nimmt erstmal Abstand von dem geplanten Teilverkauf ihrer Wartungs- und Reparaturtochter Lufthansa Technik. Zu wertvoll ist die Sparte für den Konzern. Die Lufthansa-Aktie gibt nach. 

Die Veräußerung einer Minderheitsbeteiligung liegt damit auf Eis, die Lufthansa will die Tochter weiterhin komplett behalten. Bisherige Pläne, einen weiteren Gesellschafter zu beteiligen, will der MDAX-Konzern nicht weiterverfolgen. 

Angesichts der Probleme einiger Hersteller bei Triebwerken sei der strategische Wert in den letzten Monaten nochmals deutlich gestiegen, teilte die Lufthansa mit und stellt sich auf eine dauerhaft höhere Nachfrage nach Triebwerkswartung ein. 

Lufthansa Technik wird auch künftig ein integraler Bestandteil des wirtschaftlichen Erfolgs der Lufthansa Group sein. Wir haben noch viel vor mit Lufthansa Technik!

Detlef Kayser, Aufsichtsratsvorsitzender Lufthansa Technik

Bislang stand ein Verkauf von 20 bis 25 Prozent der Anteile im Raum. Insidern zufolge hätte ein solcher die Konzerntochter mit etwa acht Milliarden Euro bewertet. Interesse gab es von mehreren Private-Equity-Firmen, eine baldige Einigung stand im Raum. Auch ein Börsengang galt als Option. 

Neues Wachstumsprogramm

Stattdessen soll das Potenzial des Unternehmens mit dem Wachstumsprogramm „Ambition 2030“ genutzt werden. Dieses sieht Investitionen in den Ausbau des Kerngeschäfts und digitaler Geschäftsmodell sowie die Erweiterung von Standorten und der internationalen Präsenz vor. Dafür seien auch Zukäufe denkbar. 

Deutsche Lufthansa (WKN: 823212)

Die Lufthansa will weiter den vollen Zugriff auf die Kompetenzen und Ressourcen der Lufthansa Technik behalten. Etwa jeder sechste Euro des Konzernumsatzes stammte 2022 aus der Sparte. Für das laufende Jahr peilt die Lufthansa Technik erneut ein Rekordjahr an. 

Fazit

Der mögliche Verkauf von Anteilen an Lufthansa Technik sorgte bei den Papieren der Konzernfutter für Fantasie und sollte verborgene Werte heben. Entsprechend sorgt die Nachricht für Abgaben. Das durchschnittliche Kursziel der Analysten von etwas über zehn Euro impliziert dennoch Potenzial. 

Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Deutsche Lufthansa.