Für das erste Quartal weist Evotec im Vergleich zum Vorjahreszeitraum rückläufige Ergebnisse aus. Um die Jahresziele dennoch halten zu können, kündigt der Hamburger Pharmawirkstoffforscher und -entwickler an, sich aus einen Segment zurück zu ziehen. Außerdem soll ein kompletter Standort geschlossen werden.

Die Hamburger haben einen schwachen Start ins neue Jahr hingelegt. Von 213,6 Millionen Euro im ersten Quartal 2023 ging der Umsatz im Auftaktviertel 2024 auf 208,7 Millionen Euro zurück. Ein Minus von 2,3 Prozent. Positiv aus Sicht der Anleger ist, dass Evotec die Erwartungen des Markts geschlagen hat: Dieser war im Konsens von umgesetzten 197 Millionen Euro ausgegangen.

Das bereinigte Konzern-EBITDA weist das Wirkstoffforschungsunternehmen mit 7,8 Millionen Euro aus. Im Vorjahreszeitraum belief sich dieser Wert noch auf 34,3 Millionen Euro. Insbesondere die deutlich gestiegenen „sonstigen betrieblichen Aufwendungen“ schlagen dort zu Buche. Nach 361.000 Euro im Q1 2023 schnellten sie auf fast 3,5 Millionen Euro in die Höhe. Dabei handelt es sich laut Konzernangaben vor allem um einmalige „Ausgaben im Zusammenhang mit der Wiederherstellung nach der Cyber-Attacke“.

Trotz des schwachen Auftakts hält das Management an den Zielen für das Gesamtjahr fest. So soll der Umsatz im zweistelligen Prozentbereich zulegen. Für das bereinigte Konzern-EBTIDA wird gar ein Plus im mittleren zweistelligen Prozentbereich ausgerufen. Möglich werden soll dies durch das Ende der unternehmerischen Aktivitäten in der Gentheraphie-Sparte. Im Zuge dessen soll auch der Standort im österreichischen Orth geschlossen werden. Betroffen wären rund 40 Mitarbeiter.

Evotec (WKN: 566480)

So richtig überzeugen vermögen die Hamburger mit ihrem Zahlenwerk vom Mittwoch nicht. Die Aktie notiert am frühen Nachmittag knapp im Minus, nachdem sie in der ersten Tageshälfte noch leichte Zugewinne verbucht hattee. Das Chartbild bleibt nach dem Crash infolge der Enttäuschung über den Ausblick Ende April (€uro am Sonntag berichtete) weiter stark angeschlagen.

Fazit

Der Konzern hat mit den Turbulenzen um die fragwürdigen Aktiengeschäfte des Ex-CEOs Werner Lanthaler und der enttäuschenden 2024er Prognose viel Vertrauen bei den Anlegern verspielt. Weiten sich die Verluste bei den Papieren aus, droht ein Abrutschen bis auf das April-Tief bei 9,16 Euro.