Der Index der ZEW-Konjunkturerwartungen hat im Mai kräftig zugelegt. Das Stimmungsbarometer legte um 4,2 Prozentpunkte auf 47,1 (April: 42,9) Punkte zu. „Die Zuversicht steigt", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach das Ergebnis. Die Einschätzung der aktuellen Lage kletterte ebenfalls - um 6,9 Punkte auf minus 72,3 Punkte.

Das Mannheimer Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) hat am Dienstag seinen Konjunktur-Erwartungsindikator veröffentlicht. Das Barometer für die Wirtschaftserwartungen in den kommenden sechs Monaten ist demnach um 4,2 Prozentpunkte auf 47,1 (April: 42,9) Punkte geklettert und damit zum zehnten Mal in Folge gestiegen. Der Indikator hat sich damit von minus 14,7 Punkten im Juli 2023 auf plus 42,9 Punkte im April 2024 verbessert. Im Mai erreicht er nun ein Zweijahreshoch. Mit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine war das Barometer stark eingebrochen.

„Die Zuversicht steigt", kommentierte ZEW-Präsident Achim Wambach das Ergebnis. „Nachdem das deutsche Wirtschaftswachstum im ersten Quartal 2024 höher ausfiel als gemeinhin erwartet, steigen sowohl die Lageeinschätzung als auch die Konjunkturerwartungen." Es mehrten sich somit die Anzeichen einer wirtschaftlichen Erholung. „Dazu dürfte auch die verbesserte konjunkturelle Lageeinschätzung für den Euroraum im Ganzen sowie für den wichtigen Exportmarkt China beitragen. Der gestiegene Optimismus drückt sich insbesondere in stark gestiegenen Erwartungen für den inländischen Konsum gefolgt vom Bau und Maschinensektor aus“, sagte Wambach.

Die Erwartungen an die Konjunkturentwicklung in der Eurozone steigen in der Mai-Umfrage ebenfalls leicht an. Sie liegen mit aktuell plus 47,0 Punkten um 3,1 Punkte über dem Wert aus April. Auch die Einschätzung der aktuellen konjunkturellen Lage in der Eurozone verbessert sich deutlich. Der Lageindikator steigt um 10,2 Punkte auf minus 38,6 Punkte.

Fazit

Den heute veröffentlichten ZEW-Index kommentiert Deutsche-Bank-Research-Volkswirt Marc Schattenberg so: „Die ZEW-Konjunkturerwartungen klettern im Mai auf 47,1 Punkte. Das war der zehnte Anstieg in Folge und er fiel erneut überraschend kräftig aus. Auch die Lageeinschätzung hat nun endlich spürbar angezogen. Die Signale für eine zumindest leichte Frühjahrsbelebung der deutschen Wirtschaft verfestigen sich. Schon das erste Quartal war besser ausgefallen als erwartet. Im Jahr 2024 erwartet Deutsche Bank Research ein Wirtschaftswachstum von 0,3 Prozent.“