Die Commerzbank-Aktie lag gestern fast sechs Prozent im Minus am DAX-Ende. Am Vortag hatte sie noch den höchsten Stand seit 14 Jahren erklommen. Börsianer suchen nach einer Erklärung. Auch der neue Commerzbank-Finanzvorstand Carsten Schmitt hat was zum Aktienkurs zu sagen. Und was macht eigentlich Unicredit?

Marktteilnehmer hatten schnell eine Erklärung für den gestrigen Kursverlust bei der Commerzbank zur Hand: „Gewinnmitnahmen" seien das, hieß es. Noch am Vortag war der Aktienkurs auf gut 29 Euro geklettert und damit auf den höchsten Stand seit mehr als 14 Jahren. Trotz des medialen Zurückruderns von Unicredit-Chef Andrea Orcel werde die Aktie immer noch von Übernahmespekulationen angetrieben, hieß es dazu im Markt.

Unterdessen hat sich der neue Commerzbank-Finanzvorstand Carsten Schmitt in einem Interview mit der „Börsenzeitung" zur Lage der Bank und zum Aktienkurs geäußert. Demnach sei vor allem die Ankündigung, künftig mehr als 100 Prozent des Nettoergebnisses auszuschütten, für den starken Anstieg des Börsenwerts der Commerzbank verantwortlich. Und dies habe auch Unicredit-Chef Andrea Orcel dazu gezwungen, mit seinen Übernahmeplänen stillzuhalten - vorerst.

Seit dem Kapitalmarkttag im Februar habe die Commerzbank-Aktie 40 Prozent zugelegt. In seinem ersten Interview äußerte sich Schmitt auch zur Stimmung in der Bank. „Der Zusammenhalt ist stärker. Alle stehen stolz hinter der Bank, hinter der Marke."

Fazit

Der Commerzbank-Aktienkurs ist auf dem höchsten Niveau seit 14 Jahren angekommen, Gewinnmitnahmen sind eine plausible Erklärung für die Kursverluste am Mittwoch. Die Commerzbank selbst führt den starken Kursanstieg seit März auf ihre erfolgreiche Strategie und Ausschüttungspolitik zurück. Analysten zufolge lohnt sich ein Kauf der Commerzbank für Unicredit nur bis zu einem Kurs von 21 Euro. Unicredit-Chef Orcel erklärte kürzlich, von einem Übernahmeangebot sei man derzeit „weit entfernt". Was nicht heißt, dass die Pläne nicht wieder auf den Tisch kommen

Commerzbank (WKN: CBK100)

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