Auf einem Kapitalmarkttag (Investor Deep Dive) hat die Deutsche Bank ihre mit Spannung erwarteten neuen Ziele präsentiert. Höhere Erträge und Einsparungen sollen die Eigenkapitalrendite nach oben treiben. Die Aktie kann davon zunächst nicht profitieren.

„Langfristig wollen wir der europäische Champion sein", kündigte Deutsche-Bank-Chef Christian Sewing vor Beginn der Investorenveranstaltung in London laut einer Unternehmensmitteilung an. Wichtiges Ziel sei es, die Rendite auf das materielle Eigenkapital von mehr als zehn Prozent 2025 auf mehr als 13 Prozent bis 2028 zu steigern. Weitere Ziele:

Ein durchschnittliches jährliches Ertragswachstum von mehr als fünf Prozent, womit die Erträge von prognostizierten rund 32 Milliarden Euro im Jahr 2025 auf rund 37 Milliarden Euro im Jahr 2028 steigen sollen.

Eine Aufwand-Ertrag-Relation von unter 60 Prozent bis 2028, verglichen mit dem Ziel von unter 65 Prozent für 2025. Dabei strebt die Bank weiterhin Investitionen in Geschäftswachstum und Technologie an, während sie gezielt Programme vorantreibt, um Kosteneffizienzen von rund zwei Milliarden Euro brutto zu erreichen.

Eine harte Kernkapitalquote (CET1), die unverändert innerhalb einer angestrebten operativen Bandbreite von 13,5 bis 14,0 Prozent liegt.

Ab 2026 soll die Ausschüttungsquote auf 60 Prozent des den Deutsche-Bank-Aktionären zurechenbaren Konzerngewinns steigen, gegenüber dem aktuellen Ziel von 50 Prozent. Die Bank sieht Potenzial, überschüssiges Kapital für zusätzliche Ausschüttungen zu nutzen oder dieses für gezieltes Wachstum einzusetzen, wenn die harte Kernkapitalquote nachhaltig über 14 Prozent liegt.

An der Veranstaltung nahmen neben Sewing auch der scheidende Finanzvorstand James von Moltke sowie der künftige Finanzvorstand Raja Akram teil, der die neuen Ziele bereits selbst formulierte. Offiziell startet der frühere Morgan-Stanley- und Citigroup-Manager aber erst im Januar 2026. Sewing ist seit 2018 Deutsche-Bank-Chef, von Moltke seit 2017 Finanzvorstand.

Fazit

Die neuen Ziele der Deutschen Bank liegen über den Erwartungen der Analysten. So rechneten  Branchenexperten mit einem Eigenkapital-Renditeziel zwischen zehn und zwölf Prozent, einem Anstieg der Erträge auf rund 35 Milliarden Euro und einer Aufwands-Ertragsrelation von bestenfalls 63 Prozent. Dennoch geriet die Aktie nach Bekanntwerden der neuen Ziele unter Druck. Am Montag Nachmittag lag sie in einem negativen Marktumfeld zunächst mehr als ein Prozent im Minus. In den vergangenen zwölf Monaten haben die Titel rund 96 Prozent zugelegt und vergangene Woche mit 33,50 Euro den höchsten Wert seit 2014 markiert. Die kanadische Bank RBC bestätigte nach Vorlage der neuen Ziele ihre Kaufempfehlung für die Deutsche-Bank-Aktie bei einem Kursziel von 39 Euro.

Deutsche Bank (WKN: 514000)