Lanxess Silberstreif am Horizont

Eine positive Analysteneinschätzung kombiniert mit einem erhöhten Kursziel verhilft Lanxess zum Start in die neue Handelswoche zu Kursgewinnen. Mit der Spezialchemie-Aktie ging es im MDAX zwischenzeitlich um mehr als vier Prozent nach oben, während der Index der mittelgroßen Werte insgesamt auf der Stelle trat.

Das französische Investmenthaus stufte den Titel auf „buy“ hoch und hob auch das Kursziel von 26,20 auf 31 Euro an. Bereits in den letzten Wochen hatte sich die Aktie erholen können. Auf Sicht eines Monats gewann sie rund zehn Prozent.

Katastrophenjahr 2023

Zuletzt hatten sich diverse Bankhäuser zuversichtlicher für die Chemiebranche geäußert. Für den stark zyklischen Sektor war 2023 ein wahres Horrorjahr gewesen, in dem die schwache globale Konjunkturentwicklung, hohe Energiepreise, volle Lager bei den Kunden und maue Nachfrage heftig ins Kontor schlugen.

Skepsis bleibt

Der Verband der Chemischen Industrie VCI berichtete Ende März von einer weiterhin gedrückten Stimmung sowie Rückgängen bei Umsatz und Produktion im Januar. Auch für die kommenden Monate bleibe die Skepsis in der Branche groß, hieß es. Eine Trendwende hin zu einem wieder deutlicheren Wachstum sei derzeit noch nicht zu erkennen, so der Branchenverband.

Lager leeren sich

Doch ein schwacher Hoffnungsschimmer zeichnet sich ab: So berichtete der Verband der Europäischen chemischen Industrie CEFIC vor wenigen Tagen, dass das Vertrauen der EU-Chemieindustrie einen Aufwärtstrend zeige, auch der Abbau der Lagerbestände scheine zu Ende zu gehen. Ob dieser Trend der Beginn eines Aufschwungs sei, ließe sich aber noch nicht sagen, konstatierte CEFIC.

Zurückhaltender Ausblick

Lanxess hatte, wie Mitte März berichtet, im Geschäftsjahr 2023 einen deutlichen Ergebniseinbruch verkraften müssen. Für das aktuelle Geschäftsjahr erwarten die Kölner moderat steigende Ergebnisse. 

Allerdings dürfte das Umfeld in der ersten Jahreshälfte weiterhin herausfordernd bleiben. Ab dem zweiten Quartal rechne man mit einem moderaten Anstieg der verkauften Volumina. „Wir gehen davon aus, dass der Lagerabbau bei unseren Kunden, mit Ausnahme der Agrochemie, abgeschlossen ist“, so Konzernlenker Matthias Zachert bei der Vorlage des Ergebnisses für 2023.